Allergie
Magno­li­en­bäume im Frühling

Aller­gie im Anflug! Im Frühling beginnt für viele Aller­gi­ker die Leidens­zeit: Mit den warmen Tempe­ra­tu­ren kommt der Heuschnup­fen. Das bedeu­tet für viele Betrof­fene eine Symptom­be­hand­lung über viele Wochen oder gar Monate. Viele Menschen wollen nicht so lange Medika­mente einneh­men und fühlen sich mit alter­na­ti­ven Thera­pien wohler. Aber helfen diese auch?

Methode 1: Akupunk­tur gegen Aller­gie

Die Akupunk­tur stammt aus der tradi­tio­nel­len chine­si­schen Medizin (TCM). Sie wird bereits seit tausen­den von Jahren prakti­ziert. Laut der Akupunk­tur entste­hen Krank­hei­ten durch eine Störung in der Lebens­en­er­gie des Körpers, dem sogenann­ten Qi. Diese Energie soll auf energe­ti­schen Leitbah­nen im Körper zirku­lie­ren.

An bestimm­ten Trigger­punk­ten entlang dieser Leitbah­nen können die Akupunk­tur­na­deln Blocka­den lösen. In Studien hat sich gezeigt, dass Akupunk­tur bei Aller­gien positive Effekte haben kann.

Methode 2: Pflanz­li­che Heilmit­tel

Oft wünschen sich Betrof­fene eine Behand­lung mit rein pflanz­li­chen Präpa­ra­ten. Viele Menschen assozi­ie­ren damit automa­tisch bessere Verträg­lich­keit und weniger Neben­wir­kun­gen. Das stimmt aber nur bedingt, den jedes Präpa­rat, das wirkt, kann auch Neben­wir­kun­gen haben.

Wirksame Präpa­rate werden genau wie andere Arznei­mit­tel auf Unbedenk­lich­keit geprüft und müssen ihre Wirksam­keit bewei­sen. Sie haben eine Zulas­sungs­num­mer (Z. Nr.) und tragen das „Gütesie­gel Arznei­mit­tel“. Pflanz­li­che Präpa­rate ohne diese Kennzeich­nungs­mit­tel gelten vor dem Gesetz als Lebens­mit­tel und müssen keine Wirkung nachwei­sen.

Grund­sätz­lich gilt: Auch rein pflanz­li­che Mittel sollten nur nach ärztli­cher Diagnose einge­nom­men werden. Und vor allem Aller­gi­ker sollten auf Kreuz­all­er­gien achten. Viele ätheri­sche Lösun­gen oder Kräuter­tees können starke aller­gi­sche Kreuz­re­ak­tio­nen auslö­sen.

Methode 3: Biore­so­nanz

Heilprak­ti­ker behaup­ten, dass jeder Mensch von elektro­ma­gne­ti­schen Schwin­gun­gen umgeben ist, die durch Aller­gien verän­dert werden. Mit beson­de­ren Geräten könnten diese Verän­de­run­gen gelesen und auch „gelöscht“ werden, dass heißt, die Aller­gien wären dann geheilt. Diese Behaup­tung konnte in kontrol­lier­ten Studien nicht bestä­tigt werden.

Zwar ist die Biore­so­nanz an sich harmlos – sie wirkt nicht messbar, schadet aber auch nicht – aller­dings gab es auch schon Fälle, bei denen sich Patien­ten im Vertrauen auf die „Löschung“ der Aller­gie wieder dem Aller­gen ausge­setzt und schwere aller­gi­sche Reaktio­nen erlebt haben.

Allergie
Pappel­sa­men – oft Auslö­ser aller­gi­scher Reaktio­nen Bild: Didgeman/Pixabay.com

Methode 4: Hyposen­si­bi­li­sie­rung mit Honig

Eine klassi­sche Thera­pie bei Heuschnup­fen ist die Hyposen­si­bi­li­sie­rung, bei der Betrof­fene unter ärztli­cher Aufsicht minimale Dosen des Aller­gens einneh­men oder gespritzt bekom­men. Anhän­ger von alter­na­ti­ven Thera­pien schwö­ren dabei auf Honig: Mit einem Teelöf­fel Honig jeden Tag soll eine allmäh­li­che Gewöh­nung des Immun­sys­tems an die Pollen im Honig erfol­gen, so dass die Heuschnup­fen­sym­ptome abneh­men.

Viele Betrof­fene berich­ten von einer Besse­rung, voraus­ge­setzt, der Honig stammt aus der Region. Er sollte unbedingt von einem lokalen Imker bezogen werden. Angebote gibt es viele – in den letzten Jahren haben sich viele Menschen der Imkerei als Hobby verschrie­ben. Erkun­di­gen Sie sich!

Aller­dings warnt der Deutsche Aller­gie- und Asthma­bund (DAAB) vor dieser Thera­pie, weil die Menge der Pollen im Honig stark unter­schied­li­che sein kann. Beson­ders Patien­ten, die zu starken Reaktio­nen neigen, sollten also vorsich­tig sein.

Methode 5: Homöo­pa­thie

Die Homöo­pa­thie ist nicht nur bei Aller­gien die belieb­teste alter­na­tive Thera­pie. Sie verfährt nach dem Prinzip „Ähnli­ches mit Ähnli­chem behan­deln“ und arbei­tet mit stark verdünn­ten Grund­sub­stan­zen, die mit Wasser und Ethanol verschüt­telt werden, teilweise so stark, dass die Ursub­stanz nicht mehr chemisch nachweis­bar ist.

Die Wirksam­keit der Homöo­pa­thie ist stark umstrit­ten. Zwar berich­ten viele Anhän­ger von positi­ven Effek­ten, bisher konnte aber in keiner wissen­schaft­li­chen Studie eine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus beobach­tet werden.