#1: Louis Pasteur entstammte ärmlichen Verhältnissen
Louis Pasteur wurde am 27. Dezember 1822 im franzöischen Dole als drittes von fünf Kindern geboren. Freunde der Familie, die in ärmlichen Verhältnissen lebte, ermöglichten ihm seine Ausbildung.
Pasteurs Schulzeit verlief zunächst unauffällig und die Leistungen waren zunächst nur durchschnittlich. Dies mag auch an seinem bevorzugstes Interesse gelegen haben – der Malerei: So fertigte er Kreide- und Kohleportraits seiner Freunde an.
Später errang er jedoch mehrere Schulpreise, woraufhin man ihm das Studium an einer Universität nahelegte.
Nach seiner Schulzeit studierte er sodann von 1843 bis 1846 an der École normale supérieure (ENS) – heute eine der renommiertesten Universitäten der Welt. Ein Jahr nach Beendigung seines Studiums promovierte er sowohl in Physik und in Chemie und erhielt so den Titel „Doktor der Naturwissenschaften“.
#2: Lebensmittel werden haltbarer dank Erhitzung
1854 ging Pasteur als Professor für Chemie an die Universität Lille. Dort verlangte man – wegen der Nähe zur lokalen Industrie – eine anwendungsbezogene Forschung. In diesem Fall die Alkoholproduktion aus Rübenzucker. Dadurch wurde er erstmals mit Fragen zur Gärung und Fäulnis konfrontiert. Beides wurde nach damaliger Erkenntnis durch tote Fermente in organischer Materie hervorgebracht.
Pasteur konnte jedoch durch seine Arbeit 1857 nachweisen, dass die Gärung ein Prozess ist, der von winzigen Zellen als Resultat ihrer Lebensfunktionen verursacht wird. 1863 gelangte er durch weitere Untersuchungen über Fäulnis zu der Einsicht, dass hier kleinste, einzellige Lebewesen am Werk sind, die sich nur bei Abwesenheit von Sauerstoff durch Spaltung vermehren. War Luft vorhanden, erfolgte die Zersetzung (Verwesung) vor allem der Eiweißstoffe.
Darüber hinaus erkannte er, dass durch ein kurzzeitiges Erhitzen von Lebensmitteln (und andere Stoffen) die meisten der darin enthaltenen Mikroorganismen abgetötet werden können. Dadurch konnte die Haltbarkeit der Waren deutlich erhöht werden. Dieses Verfahren nannte man später „Pasteurisieren“.
#3: Er legte die Grundlagen für die Mikrobiologie
Durch seine Forschungen kam Louis Pasteur zu der Auffassung, dass auch ganz bestimmte Krankheiten durch Bakterien hervorgerufen werden können. Seine Theorie wurde als „Erregertheorie der Krankheiten“ bezeichnet.
So erkannte er, dass Eiter und Wundbrand durch Mikroben hervorgerufen werden. Seine Entdeckung bildete – zusammen mit den bakteriologischen Forschungen Robert Kochs – die Grundlage für die Mikrobiologie und alle weiteren Forschungen in der antiseptischen Wundbehandlung.
#4: Pasteur entwickelte einen Impfstoff gegen Tollwut
1985 wurde der neunjährige Joseph Meister von einem tollwütigen Hund gebissen. Zu diesem Zeitpunkt gabe es noch keine wirksame Behandlung gegen Tollwut. Ein Zustand, den Pasteur – der das Rabies-Virus als Erreger der Tollwut bereits 1880 identifiziert hatte – nicht hinnehmen wollte.
Aus diesem Grund arbeitete Pasteur seit der Entdeckung des Erregers an der Entwicklung eines geeigneten Impfstoffs. Der kleine Joseph, der circa 60 Stunden nach der Bissattacke zu Pasteur kam, wurde dann als erster Mensch mit Pasteurs entwickeltem Impfstoff behandelt – und überlebte.
Zuvor hatte Louis Pasteur bereits im veterinärmedizinischen Bereich geforscht, um Impfstoffe gegen Milzbrand (Anthrax) und Schweinerotlauf (Rhusiopathia suis) zu entwickeln.
#5: Louis Pasteur erhielt posthum zahlreiche Ehrungen
1849 heiratete Pasteur Marie Laurent. Mit ihr hatte er fünf Kinder, von denen allerdings drei früh verstarben. Er selbst verstarb am 28. September 1895 in Villeneuve‑l’Étang bei Paris. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits mehrere Schlaganfälle erlitten und war kaum noch zur eigenständigen Bewegung imstande.
Seine letzte Ruhestätte fand Pasteur in einer Krypta. Diese befindet sich im ältesten Gebäude des von ihm begründeten Instituts Pasteur.
Zu seinen Ehren sind in Frankreich zahlreiche Denkmäler errichtet worden. Darüber hinaus wurden viele Dinge nach ihm benannt, so beispielsweise eine Station der Pariser Metro, ein Asteroid und eine beszimmte Bakterienfamilie. Ebenfalls nach ihm benannt ist die Louis-Pasteur-Medaille, eine renommierte Auszeichnung im Bereich der Medizinwissenschaft.