Zulassung auf neue Medikamente und Therapien.
Zahlrei­che Zulas­sun­gen für neue Medika­mente wurden beantragt. Bild: Dima Vishnevetsky/Freeimages.com

Pharma-Unter­neh­men haben für eine Reihe von neuen Medika­men­ten einen Antrag auf Zulas­sung gestellt. Nach Schät­zun­gen des Verbands der forschen­den Pharma-Unter­neh­men (vfa) könnte man sich auf mindes­tens 30 Medika­mente sowie auf neue Darrei­chungs­for­men und weitere Anwen­dungs­ge­biete bereits zugelas­se­ner Medika­mente einstel­len, die 2018 einge­führt werden.

„Für viele Patien­tin­nen und Patien­ten wird es 2018 Fortschritte bei den Behand­lungs­mög­lich­kei­ten ihrer Leiden geben. Denn Pharma-Unter­neh­men haben für zahlrei­che neue Medika­mente die Zulas­sung beantragt. Wird sie erteilt, könnten die Mittel im kommen­den Jahr in Deutsch­land für Thera­pien zu Verfü­gung stehen“ erklärt Birgit Fischer, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin des vfa.

Neue Behand­lungs­mög­lich­keit: die CAR-T-Zell-Thera­pie

Ein Schwer­punkt liegt auf der Krebs­the­ra­pie: Rund ein Drittel der poten­ti­ell neuen Medika­mente ist für die Behand­lung von Krebs­pa­ti­en­ten vorge­se­hen. Darun­ter befin­den sich unter anderem Mittel gegen bestimmte Formen von Leukämie und Lymph­kno­ten-Krebs, gegen Brust- und Eierstock­krebs sowie verschie­dene Formen von Hautkrebs. Darüber hinaus läuft der Zulas­sungs­an­trag der sogenann­ten CAR-T-Zell-Thera­pie.

Bei dieser Methode werden Immun­zel­len des Patien­ten isoliert und im Labor entspre­chend ausge­stat­tet, sodass sie die Tumor­zel­len bekämp­fen, nachdem die Zellen dem Körper des Patien­ten wieder zurück­ge­ge­ben wurden. Die Thera­pie soll zunächst für Lukämie-und Lymph­kno­ten­krebs-Patien­ten zugelas­sen werden, bei denen andere Thera­pien nicht angeschla­gen haben.

Orphan Drugs: Medika­mente für seltene Krank­hei­ten

Auch für Menschen mit selte­nen Krank­hei­ten könnten neue Medika­mente in Aussicht sein. Bei etwa einem Drittel der Anträge handelt es sich um die Zulas­sung sogenann­ter Orphan Drugs, die beispiels­weise gegen seltene Krebs­ar­ten wie Multi­ples Myelom wirken sollen. Auch Medika­mente gegen Erbkrank­hei­ten wie Morbus Wilson (gestörte Kupfer­aus­schei­dung) und Mukopo­lys­ac­cha­ri­dose VII befin­den sich unter den beantrag­ten Orphan Drugs. Letztere führt zu Entwick­lungs­stö­run­gen und zählt nur etwa 50 betrof­fe­nen Patien­ten EU-weit. Zuletzt sind auch Mittel gegen bestimmte Formen der selte­nen Mukovis­zi­dose vorge­se­hen.

Hoffnung auf neue Antibio­tika

Insge­samt drei Medika­mente könnten heraus­kom­men, die gegen bakte­ri­elle Infek­tio­nen einge­setzt werden können, wovon es sich bei zwei von diesen um neue Antibio­tika handelt. Diese sollen gegen bestimmte Keime wirksam sein, die sich gegen­über anderen Antibio­tika bereits als resis­tent erwei­sen.

Zuletzt sind Mittel für Patien­ten, deren Blut zu Blutge­rinn­seln neigen, zur sofor­ti­gen Blutstil­lung sowie zur Regula­tion von Blutge­rin­nung auf dem Vormarsch – etwa für Patien­ten, die von Hämophi­lie A oder der Von-Wille­brand-Krank­heit betrof­fen sind (erblich bedingte Störun­gen der Blutge­rin­nung).

Hoffnung mit Einschrän­kung

Bei den Medika­men­ten handelt es sich um solche, deren Zulas­sungs­ver­fah­ren derzeit noch laufen. Ob und wann die Medika­mente tatsäch­lich zugelas­sen und für den Markt zugäng­lich werden kann noch nicht angege­ben werden, betont der vfa deutlich in seiner Mittei­lung.

Quelle: vfa