Es ist wohl das zweit­höchste Ergbnis von allen Länder­be­fra­gun­gen: In einer Befra­gung, die im Auftrag des mecklen­bur­gisch-vorpom­mer­sche­nen Minis­te­ri­ums für Arbeit, Gleich­stel­lung und Sozia­les im Zuge der „Sozial­be­richt­erstat­tung zur Situa­tion der Pflege­be­rufe“, erfolgt ist, votierte eine deutli­che Mehrheit für die Errich­tung einer Pflege­kam­mer.

Ulla Rose, Geschäfts­füh­re­rin des DBfK Nordost, appel­liert an die Landes­re­gie­rung, dem Land Rhein­land-Pfalz nachzu­ei­fern: „Nach dem dorti­gen Spitzen­wert von 75 Prozent Zustim­mung wurde umgehend begon­nen, den Willen der Berufs­gruppe umzuset­zen. Das fordern wir auch von der Koali­tion in Mecklen­burg-Vorpom­mern. Wir begrü­ßen es, dass die SPD eine Ausspra­che in der nächs­ten Landtags­sit­zung beantragt hat.“

Ledig­lich 16 Prozent lehnen eine Pflege­kam­mer ab und 11 Prozent sind unent­schlos­sen. 61,6 Prozent der Befür­wor­te­rIn­nen sind bereit, für die Pflege­kam­mer einen Beitrag zu zahlen. Rose kommen­tiert: „Auch diese Ergeb­nisse zeigen, wie stark der Wunsch nach Selbst­ver­wal­tung ist. Die Angehö­ri­gen der Pflege­be­rufe wollen keine oberfläch­li­che Image­pflege mehr, sondern eine insti­tu­tio­na­li­sierte Vertre­tung.“

Schon 2012 wurde eine Pflege­kam­mer geprüft

Der Beruf ist aus Sicht der Befrag­ten unattrak­tiv. Er wird schon den heuti­gen Anfor­de­run­gen nicht mehr gerecht. Die Befra­gung der Pflegen­den, Laufzeit bis Mai 2014, hatte ergeben, dass fast 20 Prozent eher bis völlig unzufrie­den mit dem Beruf sind. Nur besorg­nis­er­re­gende 33 Prozent sahen ihre beruf­li­che Zukunft in der Pflege.

Bereits 2012 hatten die Fraktio­nen von CDU und SPD auf die proble­ma­ti­schen Rahmen­be­din­gun­gen reagiert und den Antrag einge­bracht, die Errich­tung einer Pflege­kam­mer zu prüfen. Auf Druck der Arbeit­ge­ber wurde er zurück­ge­zo­gen. Das Kammer­thema wurde in die Befra­gung zur Sozial­be­richt­erstat­tung gescho­ben und landete mit wenigen Fragen dazu auf den letzten Plätzen. Als Mitte Juni 2014 die Ergeb­nisse vorge­stellt wurden, blieb das Kammer­thema ausge­spart.