Ernährung der Deutschen.
Ein Fünftel der Deutschen holen sich mindes­tens einmal pro Woche einen Snack. Bild: Fleur Suijten/Freeimages.com

Im Rahmen einer vom Markt- und Meinungs­for­schungs­in­sti­tut forsa im Auftrag des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Ernäh­rung und Landwirt­schaft (BMEL) durch­ge­führ­ten Unter­su­chung, wurden die Deutschen zu Gewohn­hei­ten, Wünschen und Trends ihrer Ernäh­rung befragt. Das Ergeb­nis ist der Ernäh­rungs­re­port 2018 „Deutsch­land, wie es isst“.

Demzu­folge sind 9 von 10 (91 Prozent) aller Befrag­ten dafür, dass Ernäh­rungs­bil­dung in den Schul­stun­den­plan aufge­nom­men wird. Sie halten diese für ebenso wichtig wie etwa die Fächer Mathe, Englisch oder Deutsch. Auch Bundes­er­näh­rungs­mi­nis­ter Chris­tian Schmidt (CSU) spricht sich dafür aus: „Ernäh­rungs­bil­dung gehört fest veran­kert in die Stunden­pläne – am besten als eigenes Schul­fach.“

Generell zeigen sich Verbrau­cher und Verbrau­che­rin­nen inter­es­siert an Lebens­mit­teln und ihrer Herkunft sowie Herstel­lung. Infor­ma­tio­nen auf Verpa­ckun­gen und am direk­ten Einkaufs­ort werden bewusst wahrge­nom­men und fließen bei vielen bei der Einkaufs­ent­schei­dung mit ein.

Aber auch digital werden sich die Produkt­de­tails einge­holt: 14 Prozent der Befrag­ten infor­mie­ren sich über Soziale Medien, 21 Prozent nutzen Bewer­tun­gen zu Produk­ten in Inter­net­fo­ren und insge­samt 42 Prozent infor­mie­ren sich über die direkte Online­re­cher­che. Neutrale und trans­pa­rente Infor­ma­tio­nen seien daher sehr wichtig, betont Schmidt.

Aus diesem Grund wurde auch vor einigen Jahren das Bundes­zen­trum für Ernäh­rung (BZfE) als Kompe­tenz- und Kommu­ni­ka­ti­ons­zen­trum für Ernäh­rungs­fra­gen einge­rich­tet: Auf dessen Inter­net-Seiten sind wissen­schafts­ba­sierte, aber für den Verbrau­cher alltags­taug­li­che Infor­ma­tio­nen zu finden.

Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten: Snacks und Restau­rants

Auch das Essen außer Haus ist nicht unbeliebt bei den Deutschen: Drei Viertel der Befrag­ten gehen mindes­tens einmal im Monat in ein Restau­rant (74 Prozent) und gut ein Fünftel geht einmal oder mehrmals pro Woche außer­halb essen. Snacks, wie beispiels­weise belegte Brötchen, kauft sich knapp ein Viertel wenigs­tens einmal in der Woche.

„Zu gut für die Tonne!“

Um das Bewusst­sein der Menschen für die Wertschät­zung von Lebens­mit­teln zu wecken und zu stärken, wurde „Zu gut für die Tonne!“ gegrün­det – eine Initia­tive des BMEL gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Den Ergeb­nis­sen der Befra­gung zufolge scheint es anzuschla­gen, denn 86 Prozent der Befrag­ten haben angege­ben, sich selbst für ihre Lebens­mit­tel­ab­fälle in Verant­wor­tung zu ziehen. Mehr als die Hälfte sagt zudem, auch Lebens­mit­tel­reste besser zu nutzen und 63 Prozent kauft bewuss­ter Lebens­mit­tel ein.

Tierwohl weit oben auf der Priori­tä­ten­liste

Die Optimie­rung der Standards bei der Tierhal­tung ist den Befrag­ten ein wichti­ges Anlie­gen. Bei 66 Prozent stand es an erster Stelle der zu verbes­sern­den Punkte, noch vor der Quali­tät der Produkte, der Entloh­nung der Mitar­bei­ter und umwelt­scho­nen­den Produk­ti­ons­wei­sen.

Auch Schmidt sieht diesen Trend zum Tierwohl: „Insge­samt hat sich der Trend zu mehr Tierwohl verfes­tigt. Das haben wir in vielen Debat­ten erlebt. Erfreu­lich ist, dass sich immer mehr Menschen für die Arbeit der Landwirt­schaft inter­es­sie­ren und sich einbrin­gen wollen. Mit dem staat­li­chen Tierwohl-Label machen wir das möglich und sorgen für Trans­pa­renz.“

Trotz der allge­mein positi­ven Ergeb­nisse will er weiter­hin dafür sorgen, dass noch mehr Einrich­tun­gen Quali­täts­stan­dards einfüh­ren, die die Gemein­schafts­ver­pfle­gung der Gesell­schaft optimie­ren.

Quelle: BMEL