Laut Zahlen der Deutschen Gesell­schaft für Kranken­haus­hy­giene gibt es bundes­weit jährlich 900.000 Infek­tio­nen und 30.000 bis 40.000 Todes­fälle infolge dessen. Die am häufigs­ten vorkom­men­den Folgen sind Atemwegs- und Harnwegs­in­fekte, aber auch Wundin­fek­tio­nen oder Sepsis. Dass die Erreger in den Kranken­haus­be­reich gelan­gen, muss nicht immer einer nicht ausrei­chen­den Hygiene geschul­det sein. Auch die Patien­ten selbst oder ihre Besucher können die Keime einschlep­pen.

Die Keimbe­las­tung in den Kranken­häu­sern zu reduzie­ren, könnte also schon deutlich dazu beitra­gen, die Infek­ti­ons­rate zu minimie­ren. Das soll ein neues Raumluft­sys­tem schaf­fen, das unter anderem Forscher des Leibniz-Insti­tuts für Plasma­for­schung und Techno­lo­gie (INP) in Greifs­wald im Rahmen des Verbund­pro­jekts „PlasClean“ entwi­ckelt haben.

Das System soll die Keimbe­las­tung der Raumluft deutlich reduzie­ren und soll zudem chemi­sche Stoffe auf diese Weise abbauen. Es wurde spezi­ell für OP-Säle entwi­ckelt, doch laut Dr. Manfred Kettlitz, Projekt­lei­ter im INP, lässt sich das System auch für andere Berei­che adaptie­ren: „Unser Konzept ist auch für andere Anwen­dungs­be­rei­che zukunfts­wei­send und lässt sich auf Reinräume, Labore, Tierställe oder die Lebens­mit­tel­lo­gis­tik übertra­gen“, so Kettlitz.

Die techni­sche Umsetz­bar­keit des Systems müsse nun noch im Rahmen weite­rer Projekte unter­sucht werden, heißt es in der Mittei­lung des INP.

Quelle: INP Greifs­wald