
Es ist ein Sommeranfang, der seinen Namen verdient: Am 21. Juni um 4.41 Uhr morgens beginnt in diesem Jahr kalendarisch die Sommer-Jahreszeit (dieses Datum richtet sich nach dem Winkel der Erdachse zur Sonne; die Nordhalbkugel ist am Sommeranfang – gleichzeitig der Tag der Sommersonnenwende – am stärksten zur Sonne hin geneigt). Im metereologischen Gebrauch begann der Sommer dagegen bereits am 1. Juni.
Pünktlich zum Sommeranfang verheißt die Wettervorhersage für die kommenden Tage (mit Stand vom 17. Juni) stabil sonniges, niederschlagsfreies, warmes, zumindest in weiten Teilen Deutschlands jedoch zugleich nicht extrem heißes Sommerwetter, mit typischen Tages-Höchsttemperaturen zwischen 25 und 30 Grad.
Ausreichendes Trinken ist immens wichtig
Angesichts der hohen Außentemperaturen ist es umso wichtiger, ausreichend zu trinken, um Körper und Geist leistungsfähig zu halten sowie Ermüdung, Leistungsabfall und körperlichen Beschwerden infolge mangelnder Flüssigkeitszufuhr vorzubeugen. Mindestens einen Liter, besser 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag empfiehlt die gesetzliche Krankenkasse AOK in ihrem Service-Artikel.
Bei körperlicher Anstrengung und/oder Hitze erhöht sich dieser Bedarf, weil der Körper stärker schwitzt – je nach Grad der Beanspruchung, etwa beim Ausüben von Ausdauersport oder extrem schweren körperlichen Tätigkeiten, kann die notwendige Menge auf ein Vielfaches des Grundbedarfs steigen. Auch und gerade Pflegekräfte sind durch ihre körperlich anstrengende Tätigkeit hiervon betroffen, ebenso wie ihre Patienten oder Bewohner (gerade ältere Menschen neigen wegen ihres verminderten Durstgefühls bekanntlich dazu, zu wenig zu trinken!).
Neben weiteren Alternativen wie Kräuter- und Früchtetee oder Fruchtsäften bzw. ‑schorlen dürfte Wasser die erste und einfachste Wahl sein, um den täglichen Flüssigkeitsbedarf abzudecken. Denn hierfür braucht es kein abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt. Die gute Nachricht: Normales Leitungswasser reicht hierfür völlig aus – es ist die simpelste, günstigste und dazu umweltfreundlichste Lösung!
Argument 1: Leitungswasser ist gesundheitlich unbedenklich
Herkömmliches Leitungswasser gilt als das am stärksten kontrollierte Lebensmittel Deutschlands. Die kommunalen Wasserversorger müssen das von ihnen bereitgestellte Trinkwasser regelmäßig, bis hin zu mehrmals täglich, überprüfen – für unerwünschte Bestandteile wie Schwermetalle (z.B. Quecksilber, Uran, Blei), Kupfer, Benzol, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Nitrat / Nitrit gelten strenge gesetzliche Grenzwerte, die in der Praxis zu allermeist nochmals deutlich unterschritten werden. Wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen betont, könne man Leitungswasser daher „bedenkenlos trinken“.
Wie sich das Leitungswasser zusammensetzt und woher es gewonnen wird, ist von Stadt zu Stadt und von Region zu Region unterschiedlich. Infos hierzu hält Ihr lokaler Wasserversorger bereit (hier am Beispiel des kommunalen Versorgers RheinEnergie AG für das Kölner Trinkwasser [PDF]).
Hinzu kommt: Auch Mineralwasser aus dem Handel ist nicht automatisch völlig frei von unerwünschten Elementen. So hatte das Magazin „Öko-Test“ 14 von 55 getesteten Mineralwässern beanstandet, etwa wegen Spuren von Bor, Nickel, Uran oder Flourid sowie Abbauprodukten mindestens eines Pestizids oder Rückständen von Süßstoffen – wenngleich all diese Substanzen ebenfalls in nur kleinen Mengen und unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte nachgewiesen wurden.
Argument 2: Auch Leitungswasser liefert Mineralien
Ebenso wie Mineralwasser kann auch Leitungswasser dazu beitragen, den Tagesbedarf des Körpers an (erwünschten) Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Kalium oder (in Grenzen) Natrium zu decken – denn auch diese Stoffe sind, ebenfalls in regional unterschiedlicher Ausprägung, im Wasser aus dem Hahn vorhanden. Auch hierzu kann der eigene Wasserversorger Auskunft erteilen.
Allerdings dürfte der Mineraliengehalt in Leitungswasser in den meisten Fällen nicht mit jenem aus, beispielsweise, besonders calcium- oder magnesiumreichen Mineralwässern mithalten – um den täglichen Bedarf an Flüssigkeit abdecken zu helfen und sich zumindest mit einem Teil der benötigten Mineralstoff-Menge zu versorgen, ist Leitungswasser aber allemal geeignet!
Argument 3: Leitungswasser ist unschlagbar günstig
Wer seinen Flüssigkeitsbedarf (größtenteils) durch Leitungswasser deckt, kann sich – neben der Kistenschlepperei – eine Menge Geld sparen: So kostet das Wasser aus dem Hahn nur rund 0,4 Cent pro Liter, gegenüber mindestens 20 Cent bis zu deutlich über einem Euro Kosten pro Liter bei Mineralwasser.
Das Magazin Öko-Test kam bei seinem Rechenbeispiel aus dem Jahr 2024 auf Kosten von 1,10 Euro im Jahr (!), wenn man seinen – niedrig angesetzten – kompletten Jahresbedarf von 275 Litern mit Leitungswasser deckt, gegenüber 43,60 Euro bei zusätzlicher Verwendung eines Wassersprudlers, mindestens 49,50 Euro beim Kauf von Discounter-Wasser in der Einweg-Plastikflasche bis zu mindestens 137,50 Euro im Jahr bei Marken-Mineralwasser aus dem Kasten, sowie 357,50 Euro bei einer der Marken im oberen Preissegment.
Argument 4: Leitungswasser-Trinken trägt zum Klimaschutz bei
Durch den Wegfall von Transporten, gegenüber Einweg-Wasserflaschen auch durch das Vermeiden von Flaschen- und Verpackungsmüll, schneidet Leitungswasser in der CO2-Bilanz erheblich besser ab als „gekauftes“ Wasser: Eine Studie im Auftrags der Berliner Vereins „a tip: tap“, der sich für den Umstieg von Verbrauchern auf Wasser aus dem Hahn einsetzt, kam auf gerade einmal 0,35 Gramm CO2 pro Liter Leitungswasser, gegenüber 202,74 Gramm bei einem Liter Mineralwasser aus der Flasche.
Bei einem (theoretischen) kompletten Umstieg von Mineral- auf Leitungswasser ließen sich deutschlandweit drei Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. „Das ist in etwa 1,5 mal die Menge, die der innerdeutsche Flugverkehr verursacht“, verdeutlicht der Verein.
Praxistipp: Trinkflasche mitnehmen!
Eine komfortable und einfache Lösung, über den Tag mehr zu trinken, ist es, sich eine eigene Trinkflasche zuzulegen. Neben der Möglichkeit, immer und überall etwas zu trinken, lässt sich die Flasche unterwegs an zahlreichen Punkten – etwa Wasserhähnen, Zapfstationen oder (wenn in Ihrer Stadt vorhanden) öffentlichen Trinkwasser-Brunnen, etwa in Parks oder an Sportstätten – immer wieder füllen.
Ob man zu der leichten und stabilen Plastikflasche, einer Metall- oder Glas-Variante greift, bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen. Zugleich lässt sich über die mitgeführte Trinkflasche, und die Anzahl der innerhalb eines Tages „geleerten“ Flaschen, die eigene Flüssigkeitszufuhr gut im Blick behalten.
FAQ
Ist das Leitungswasser in Deutschland trinkbar?
Ja, Leitungswasser in Deutschland ist absolut trinkbar und gilt als das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Es wird regelmäßig auf Schafstoffe wie Schwermetalle oder Pestizid-Rückstände geprüft und unterschreitet gesetzliche Grenzwerte meist deutlich.
Was kostet Leitungswasser?
Leitungswasser ist extrem günstig und kostet im Durchschnitt nur etwa 0,4 Cent pro Liter. Damit ist es deutlich preiswerter als abgefülltes Mineralwasser, bei dem der Literpreis zwischen 20 Cent und über einem Euro liegt.
Was sind die Vorteile von Leitungswasser?
Leitungswasser ist sicher, günstig und umweltfreundlich – es spart CO2, Verpackungsmüll und Transportwege. Zudem liefert es wichtige Minrealstoffe und ist überall verfügbar, etwa durch Nachfüllen einer Trinkflasche unterwegs.