Brennpunkt Pflege: Übergeordnet sehen wir uns zudem mit zwei elementaren Krisen konfrontiert für die wir Lösungen finden und umsetzen müssen. Es handelt sich zum einen um eine weltweite Klimakrise, die das Überleben kommender Generationen auf unserer Erde in Frage stellt und dringenden Handlungsbedarf signalisiert.
Zum anderen befinden wir uns in Deutschland in einer demographischen Krise. Es wachsen in unserer Gesellschaft nicht genug junge Menschen heran, um den Bedarf an Nachwuchskräften auch nur annähernd zu decken. Es gibt derzeit kaum eine Branche, die nicht elementar von Personalsorgen betroffen ist, ganz besonders aber das Gesundheitswesen und dabei im aktuellen Brennpunkt die Pflege.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Um andere Menschen zu pflegen braucht man engagierte Pflegekräfte mit großer Empathie und Einsatzbereitschaft. In einer alternden Gesellschaft brauchen wir mehr davon. Daher müssen wir die Pflege stärken, unterstützen und wertschätzen. Dieses muss unsere Gesellschaft leisten und wir müssen es sichtbar machen.
Sicherlich leben wir in einer Wettbewerbsgesellschaft. Wettbewerb ist notwendig und ein wesentlicher Erfolgsfaktor unserer sozialen Marktwirtschaft. Wettbewerb darf aber als bestimmender Faktor einer Gesellschaft nicht die völlige Oberhand gewinnen. Auch einer Marktwirtschaft müssen Werte zugrunde liegen. Als Gegenspieler des reinen Wettbewerbs müssen soziale Aspekte aufrecht gehalten und gefördert sowie rechtlich und gesundheitlich Sinnvolles gefordert werden.
Gemeint sind Menschlichkeit, Gemeinsamkeit, Solidarität, Moral und Verlässlichkeit, genauso wie professionelle Hygiene und Abbau von Risiken in allen Bereichen und Ebenen. Schon vor der Pandemie hatten diese Werte Einzug gehalten in Unternehmens- und Führungsleitlinien. Gerade der Pflegesektor kann hier nun mit gutem Beispiel vorangehen.
Insbesondere die tägliche Anerkennung leistet einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz. In der wertschätzenden Mitarbeiterführung wird es darum gehen, dem kostbaren Gut des (knappen) Mitarbeiters einen entsprechenden Umgang geprägt von Wertschätzung und Sicherheit zukommen zu lassen. Und das ist nun wirklich keine Kür.
Sinnbildlich muss der verantwortungsbewusste Arbeitgeber von heute hohe Maßstäbe im Schutz seiner Belegschaft ansetzen. Das gilt selbstverständlich auch für das Medium, dass sowohl die Mitarbeiter als auch die Bewohner täglich hautnah umgibt: Wäsche, Bewohnerkleidung und Dienstkleidung.
Zudem erscheint es geradezu logisch, zusätzlich die gesellschaftliche Stoßrichtung hier aufzunehmen und das gegenwärtig zunehmende Verlangen nach umweltbewusstem Handeln aufzugreifen. Die kommenden Generationen werden ihren künftigen Arbeitgeber sehr intensiv dahingehend bewerten, inwiefern er zur Bekämpfung der Klimakrise beiträgt. Nachhaltiges Handeln wird zur Bedingung sine qua non des erfolgreichen Arbeitgebers.
Sicherheit, Nachhaltigkeit und Anerkennung in einem
Die Gewährleistung einer zuverlässigen Erfüllung der Aufgaben in der Pflege erfordert somit Signale.
Aus gutem Grund hat der Gesetzgeber daher den Arbeitgebern auch im Arbeitsschutzrecht auf allen Betriebsebenen auferlegt, dafür Sorge zu tragen, dass die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit nicht gefährdet werden. Das betrifft die textile Ausstattung des Personals in besonderem Maße.
Auch diese ist an den in § 3 ArbSchG ausgerichteten Grundsätzen und den Grundpflichten des § 4 ArbSchG auszurichten. Daneben hat sich freilich herausgestellt, dass es wenig sinnvoll für ein Unternehmen ist gewaltige Beträge ins Arbeitgebermarketing zu investieren um dann an Cent-Beträgen beispielsweise für eine angenehme und sichere Berufskleidung zu sparen.
„Kleider machen Leute“ ist keineswegs eine leere Floskel. Was in anderen Bereichen wie der Bahn oder dem Flugverkehr mit entsprechender Berufskleidung gelungen ist, wird auch in der Pflege gelingen.
Die Kleidung, die wir tragen, beeinflusst nachweislich unser Denken und Handeln – mit Wirkung auf andere Personen und das eigene Selbstwertgefühl und Selbstbild. Die Ausstattung mit Dienstkleidung stellt dabei längst mehr als ein einheitliches Erscheinungsbild dar. Es „entprivatisiert“ eine Einrichtung nicht, sondern professionalisiert.
Unter Einbindung chemothermischer und desinfizierender Waschverfahren durch professionelle Wäschereien schützt es die eigenen Mitarbeiter sowie die zu betreuenden Bewohner vor Übertragungsrisiken und sichert kontinuierlich alle Qualitätsansprüche, die in dem sensiblen Umfeld der Pflege gelten. Eine sensible Funktion, die sich auf der Haus eigenen Waschmaschine, oder gar privat bei den Bediensteten zu Hause nicht in vergleichbar hohem Grad erfüllen lässt.
Wer die Gedanken von Anerkennung und ökologischer Nachhaltigkeit mit den in Pflegeeinrichtungen geforderten hohen Hygienestandards bei der Bereitstellung von Dienstkleidung und Wäsche vereinbart, gelangt mit seinen Mitarbeitern auf einen zukunftsweisenden Weg und antizipiert fällige Reformen.
Anerkennung beginnt mit dem Erkennen.
Von Moritz Schäpsmeier