Wundfortbildung in Erlangen
Wundfort­bil­dung in Erlan­gen

Zum Einstieg in die Thema­tik berich­tete Dr. Thomas Eberlein über den Stellen­wert und die Evidenz der moder­nen feuch­ten Wundbe­hand­lung. Obwohl der Standard der Feucht­be­hand­lung gesichert und allge­mein anerkannt sei, so Eberlein, erfolge die Thera­pie in den verschie­de­nen Versor­gungs­be­rei­chen allzu oft noch immer unter Vernach­läs­si­gung dieser Grund­sätze. Häufig seien sich die Verant­wort­li­chen über diese unbegrün­dete Abwei­chung von der Norm und die daraus resul­tie­ren­den Konse­quen­zen jenseits der thera­peu­ti­schen Proble­ma­tik nicht bewusst.

Des Weite­ren stellte er die Leitli­nien der Konsen­sus­emp­feh­lung zur Wirkstoff­aus­wahl in der Wundan­ti­sep­tik eines inter­na­tio­na­len deutsch­spra­chi­gen Exper­ten­gre­mi­ums unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Kramer vor. Im Hinblick auf die aktuelle Erstat­tungs­fä­hig­keit von Antisep­tika und Wundrei­ni­gungs­mit­teln durch die gesetz­li­chen Kranken­ver­si­che­rer ergäben sich in der Praxis mitun­ter schwer lösbare Probleme. Diese Einschät­zung fand in der anschlie­ßen­den Diskus­sion großen Wider­hall.

Im zweiten Vortrag des Abends zeigte Claudia Heindl, dass die Wundbe­hand­lung ein Prozess ist, der sowohl Konti­nui­tät als auch die Zusam­men­ar­beit von Ärzten und ausge­bil­de­ten Wundma­na­gern erfor­dert. Der Thera­pie­ver­ant­wor­tung auf der ärztli­chen steht die Durch­füh­rungs­ver­ant­wor­tung auf der pflege­ri­schen Seite gegen­über. Heindl ging auf die Wundpha­sen und ihre Bedeu­tung ein und zeigte die Vorteile der moder­nen Wundver­sor­gung in den einzel­nen Phasen anhand von Fallbei­spie­len auf.

Einen dritten Schwer­punkt legte sie auf die Bewer­tung der Dokumen­ta­tion. Die fotogra­phi­sche und die schrift­li­che Dokumen­ta­tion der Wundpa­ra­me­ter sind wesent­li­che Bestand­teile für den Nachweis einer wirksa­men Thera­pie. Abschlie­ßend ergänzte Dr. Udo Richter, n:aip-Geschäftsführer, dass die lücken­lose Dokumen­ta­tion die Wirtschaft­lich­keit und Wirksam­keit eines jeden Thera­pie­plans sichert. Das bedeu­tet für den Hausarzt Budget­si­cher­heit bei den Inten­siv­the­ra­pien Wundver­sor­gung, enter­ale und paren­te­r­ale Ernäh­rung, Stoma, Tracheo­stoma und Schmerz­the­ra­pie.