2016 haben 857 Menschen nach ihrem Tod Organe gespen­det, insge­samt 2.867 Organe wurden postmor­tal von Spendern entnom­men und in Deutsch­land sowie im Ausland trans­plan­tiert – so die Zahlen der Deutschen Stiftung Organ­trans­plan­ta­tion (DSO). 3.049 Trans­plan­ta­tio­nen wurden im gesam­ten Bundes­ge­biet durch­ge­führt. Die Anzahl der Organ­spen­der sinkt schon seit mehre­ren Jahren stetig: 2010 hat es noch 1.296 Spender gegeben, auch in 2012 lag die Zahl noch im vierstel­li­gen Bereich (1.046), seit 2013 ist sie jedoch auf unter 900 gesun­ken und steigt seither nicht.

Spender­rate im Osten am höchs­ten

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürin­gen sowie in Berlin, Branden­burg und Mecklen­burg-Vorpom­mern wurde die höchste Spender­rate mit 14,2 Spendern pro eine Million Einwoh­ner verzeich­net. Damit liegt die Rate höher als der bundes­weite Durch­schnitt mit 10,4 Spendern, welcher im europäi­schen Vergleich im niedri­gen Bereich liegt.

Bessere Rahmen­be­din­gun­gen für die Organ­spende

Die DSO als bundes­weite Koordi­na­ti­ons­stelle der postmor­ta­len Organ­spende sieht in den Kranken­häu­sern die größte Hoffnung, um die Zahlen der Organ­spen­der wieder steigen zu lassen. Der bundes­weite Einsatz von Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten in jedem Entnah­me­kran­ken­haus sei ein grund­le­gen­der Schritt des Gesetz­ge­bers, die Rahmen­be­din­gung für die Organ­spende zu verbes­sern. Entschei­dend sei jedoch, dass die struk­tu­rel­len Voraus­set­zun­gen in den Kranken­häu­sern auch flächen­de­ckend umgesetzt würden, erklärt der Medizi­ni­sche Vorstand der DSO, Dr. med. Axel Rahmel. „Das betrifft vor allem die Ausge­stal­tung der Aufga­ben der Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten, ihre konti­nu­ier­li­che Weiter­bil­dung, aber auch die Entlas­tung von anderen Aufga­ben und die Wertschät­zung ihrer Tätig­keit – nicht zuletzt durch die Klinik­lei­tung.“

Laut Rahmel müsse das Thema zudem als gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufgabe verstan­den werden und man dürfe das Schick­sal der Patien­ten nicht aus den Augen verlie­ren. Er fordert, dass das Engage­ment der Trans­plan­ta­ti­ons­be­auf­trag­ten in den Kranken­häu­sern sowie von Politik und Öffent­lich­keit mehr Anerken­nung und Wertschät­zung erhal­ten müsse.

Bundes­bür­ger stehen der Organ­spende positiv gegen­über

Laut einer jüngs­ten Umfrage der Bundes­zen­trale für gesund­heit­li­che Aufklä­rung (BZgA) stehen acht von zehn Bundes­bür­gern einer Organ­spende positiv gegen­über. „Damit haben wir in Deutsch­land eine gute Voraus­set­zung, um Trans­plan­ta­tio­nen zu ermög­li­chen“, so der Medizi­ni­sche Vorstand der DSO. „Wir wünschen uns jedoch, dass noch mehr Menschen ihre Entschei­dung in einem Organ­spen­de­aus­weis und möglichst auch in ihrer Patien­ten­ver­fü­gung festhal­ten und dokumen­tie­ren“, erklärt Rahmel weiter. Dies sei ein wichti­ger Schritt, damit der eigene Wille umgesetzt werde und gleich­zei­tig die Angehö­ri­gen entlas­tet würden.

Quelle: presseportal.de, DSO