Antibio­tika sind seit der Entde­ckung des Penicil­lins durch Alexan­der Fleming im Jahr 1928 nicht mehr wegzu­den­ken, wenn es um die Behand­lung von Infek­ti­ons­krank­hei­ten geht. Sorgen berei­tet aller­dings die zuneh­mende Resis­tenz, die gefähr­li­che Keime und Erreger gegen­über Antibio­tika entwi­ckelt haben. Die Sorgen schei­nen berech­tigt zu sein, wenn man einen Blick auf Zahlen wirft, die kürzlich vom Robert Koch-Insti­tut bekannt gegeben wurden:

Demnach erkran­ken in der EU jährlich etwa 670.000 Menschen an Infek­tio­nen durch antibio­ti­ka­re­sis­tente Erreger und es sterben ca. 33.000 Menschen daran. In Deutsch­land sind die Zahlen ebenfalls nicht zu niedrig: Jährlich erkran­ken in Deutsch­land etwa 54.000 Menschen an entspre­chen­den Infek­tio­nen, die Sterbe­rate liegt bei 2.400 Menschen. Bezogen auf konkrete Erreger, hat sich beispiels­weise die Krank­heits­last durch carba­pe­n­em­re­sis­tente Klebsi­ella pneumo­niae zwischen 2007 und 2015 deutlich erhöht. Die Zahl der Todes­fälle durch diesen Erreger hat sich über diesen Zeitraum hinweg versechs­facht. Dabei handelt es sich ausschließ­lich um Zahlen, die sich auf die Infek­tio­nen durch antibio­ti­ka­re­sis­tente Erreger bezie­hen. Die Zahl aller nosoko­mia­len Infek­tio­nen liegt nochmal deutlich höher, schät­zungs­weise bei 400.000 bis 600.000 pro Jahr allein in Deutsch­land.

Die Daten zur Krank­heits­last durch Infek­tio­nen mit antibio­ti­ka­re­sis­ten­ten Erregern in der EU wurden Anfang Novem­ber in der Fachzeit­schrift The Lancet Infec­tious Disea­ses veröf­fent­licht. Die Studie basiert auf Daten des Europäi­schen Antibio­ti­ka­re­sis­tenz-Surveil­lance-Netzwerks (EARS-Net) von 2015. Erstmals wurden die Zahlen zu Krank­heits­fol­gen der Infek­tio­nen und den daraus resul­tie­ren­den Todes­fäl­len hochge­rech­net. Zuletzt verfügte man über Schät­zun­gen diesbe­züg­lich, die auf Daten von 2007 beruh­ten.

Wie das RKI in seiner Mittei­lung betont, kann die Krank­heits­last infolge von Infek­tio­nen durch antibio­ti­ka­re­sis­tente Erreger durch­aus reduziert werden. Dazu seien eine verstärkte Infek­ti­ons­prä­ven­tion, Infek­ti­ons­kon­trolle und der geziel­tere Einsatz von Antibio­tika notwen­dig.

Quelle: RKI