Fakt #1: Symptome

Im Frühsta­dium zeigt sich die Parkin­son-Krank­heit zunächst relativ unspe­zi­fisch, weshalb ein Beginn der Krank­heit von den Betrof­fen zunächst nicht wahrge­nom­men wird. Erst im weite­ren Verlauf treten dann die folgen­den Krank­heits­zei­chen hinzu, die kennzeich­nend für eine Erkran­kung sind:

  • erhöh­ter Muskel­to­nus (Rigor)
  • verlang­samte Bewegun­gen (Brady­ki­nese) bis Bewegungs­lo­sig­keit (Akinese)
  • Zittern in Ruhe (Tremor)
  • Haltungs­in­sta­bi­li­tät (postu­rale Insta­bi­li­tät)

Laut der aktuel­len Defini­tion von Parkin­son muss zu dem zentra­len Symptom der Bewegungs­ar­mut mindes­tens noch eines der anderen Symptome in Kombi­na­tion auftre­ten. Daneben sind noch vielfäl­tige Störun­gen körper­li­cher und psychi­scher Art möglich, wie zum Beispiel Blasen- und Verdau­ungs­stö­run­gen, Hautver­än­de­run­gen, Konzen­tra­ti­ons­stö­run­gen und sogar Depres­sio­nen. Ein beson­ders typisches Zeichen für Parkin­son ist das sogenannte Zahnrad­phä­no­men, einer Folge des erhöh­ten Muskel­to­nus.

Patient mit Parkinson
Zitternde Hände nehmen Parkin­son-Patien­ten häufig als erstes wahr. Bild: © Kiosea39 | Dreamstime.com

Fakt #2: Ursache für Parkin­son

Eine konkrete Ursache für die gemein­hin auch als Schüt­tel­läh­mung bekannte Krank­heit kennt man bis heute nicht. Es gibt Vermu­tun­gen, aber es ist nicht vollstän­dig geklärt, warum die Krank­heit ausbricht. Bekannt ist, dass der Krank­he­ist­aus­lö­ser in der sogenann­ten Schwar­zen Substanz (Substan­tia nigra) des Gehirns liegt. Hierbei handelt es sich um eine beson­dere Gruppe an Basal­gan­glien, also Nerven­zell­ker­nen, deren Name von der typischen dunklen Färbung herrührt. Bei Autop­sien von betrof­fe­nen Patien­ten fiel auf, dass diese Substanz ausgeb­li­chen war.

Die Schwarze Substanz, die sich im Mittel­hirn befin­det, ist unter anderem für Bewegungs­pla­nung und ‑steue­rung zustän­dig. Als neuro­na­ler Boten­stoff dient Dopamin. Es wurde festge­stellt, dass wenn im Körper die Produk­tion dieses Boten­stof­fes um die Hälfte nachlässt und es dadurch zu einem Dopamin-Magel kommt, die für Parkin­son typischen Krank­heits­zei­chen einset­zen.

Parkin­son tritt für gewöhn­lich in der zweiten Lebens­hälfte auf, ab dem 60. Lebens­jahr gehäuft.

Fakt #3: Thera­pie

Eine ursäch­li­che Behand­lung gibt es nicht, aber die Symptome können gelin­dert werden. Die Krank­heit ist mittler­weile so gut behan­del­bar, dass Betrof­fene mit ihr Jahre und Jahrzehnte leben können. Der wichtigste Wirkstoff ist L‑Dopa (Levod­opa). Hierbei handelt es sich um eine Vorstufe des Dopamins, die in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwin­den und damit im Gehirn zu wirken. Auch Medika­mente, die in der Lage sind den Rückgang des Dopamins zu verlang­sa­men, werden gegeben.

Fakt #4: Aktuelle Forschung

Neuere Forschungs­er­geb­nisse haben gezeigt, dass es sich bei Parkin­son nicht um eine einheit­li­che Krank­heit handelt, sondern um ein ganzes Spektrum von Krank­hei­ten. Geneti­sche Unter­su­chun­gen zeigten, dass sich bestimmte Krank­heits­for­men dominant verer­ben.

2007 entdeck­ten Wissen­schaft­ler einen ungefäh­ren Zusam­men­hang zwischen den Genen und dem Abster­ben von Hirnzel­len – aber die genaue Verbin­dung blieb offen. Die weitere Forschung wird zeigen, ob sich hier weitere Zusam­men­hänge finden lassen und damit eine Kausal­ur­sa­che für Parkin­son gefun­den wird.

Fakt #5: Geschichte

Verein­zelte Krank­heits­sym­ptome wurden schon früh von Ärzten und Wissen­schaft­lern beschrie­ben, so etwa von Erasis­tra­tos (3. Jahrhun­dert vor Chris­tus), Galen von Perga­mon (129 bis 199) oder Paracel­sus (1493 bis 1541). Jedoch hatte keiner die klini­schen Zeichen zu einer Krank­heit zusam­men­ge­führt. Dies geschah erst durch den Londo­ner Arzt James Parkin­son mit seinem Werk „Essay on the shaking palsy“. Bereits Parkin­son warf die Vermu­tung auf, dass die Ursache für die Krank­heit im Gehirn läge.