Die Dokumen­ta­tion ist ein proba­tes Mittel pflege­ri­sches Handeln nachvoll­zie­hen zu können. Sie dient sowohl der Thera­pie- als auch der Quali­täts­si­che­rung. Im Schadens­fall erlangt sie eine hohe haftungs­recht­li­che Relevanz, weil häufig nur über die Dokumen­ta­tion das Behand­lungs- und Pflege­ge­sche­hen nachvoll­zo­gen werden kann.

In diesem Zusam­men­hang ist darauf hinzu­wei­sen, dass viele Haftungs­pro­zesse verlo­ren werden, weil lücken­haft, unvoll­stän­dig, wider­sprüch­lich oder gar manipu­liert dokumen­tiert wurde. Die Angst vor einer haftungs­recht­li­chen Inanspruch­nahme führt häufig dazu, dass der Dokumen­ta­ti­ons­um­fang stetig steigt und kostbare Zeit – die in der direk­ten Pflege verlo­ren geht – in Anspruch nimmt.

Mit dem Struk­tur­mo­dell gegen den Dokumen­ta­ti­ons­wust

Die Entbü­ro­kra­ti­sie­rung der Pflege­do­ku­men­ta­tion (Struk­tur­mo­dell) versucht diesem Trend entge­gen­zu­tre­ten. Dieser äußerst begrü­ßens­werte Ansatz wirft jedoch viele tatsäch­li­che sowie haftungs­recht­li­che Fragen auf.

Auch eine entbü­ro­kra­ti­sierte Dokumen­ta­tion muss die wesent­li­chen Inhalte des Pflege­pro­zes­ses wieder­ge­ben sowie geeig­net, lücken­los und sachge­recht sein. Die Frage „was darf ich weglas­sen und wie sieht die richtige Formu­lie­rung aus“ stellt viele Anwen­der immer wieder vor große Heraus­for­de­run­gen