„Besonders schwierig ist es, Personen zu dekontaminieren. Sie sind in Reinräumen der größte verunreinigende Risikofaktor“, sagt Gabriele Berg vom Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz. Eine „erhellende“ Alternative findet sich in der photodynamischen Desinfektion von Kleidung, eine Technologie, die ihren Ursprung in einem gemeinsamen Projekt der TU Graz und des Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE) hat.
Die zugrunde liegende Technologie der Erfindung nennt sich „Photodynamic Disinfection certified Technology“, kurz PDcT. Gabriele Berg erklärt: „Wir nutzen den photodynamischen Effekt, der es einem Farbstoff ermöglicht, auf spezielle Wellenlängen des Lichts zu reagieren. In dieser Reaktion bildet sich hochreaktiver Sauerstoff, der wiederum mit unerwünschten Keimen reagiert und deren Wachstum verhindert“.
Desinfektion mittels Licht
Erst seit kurzem ist die photodynamische Desinfektion auch auf speziell gefärbter (Arbeits-)Kleidung möglich. „Für den Menschen ist diese Art der Dekontamination völlig ungefährlich“, so Berg. Mit PDcT ist es erstmals möglich, Personen in ihrem Arbeitsumfeld zu dekontaminieren und die Keimübertragung durch den Menschen zu minimieren.
Die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Technologie sind vielfältig: In Reinraum-Bereichen der Pharma- und Lebensmittelproduktion ist sie heute schon erfolgreich im Einsatz. Andere künftige Anwendungsgebiete sind sensible klinische Bereiche wie die Onkologie, Neonatalogie, Intensivstationen oder Nachbetreuungseinrichtungen für Transplant-Patienten. Das Team rund um Gabriele Berg hat diese besondere Antikeim-Technologie mit zwei weiteren Instituten der TU Graz, dem Kompetenzzentrum RCPE und verschiedenen Unternehmenspartnern weiterentwickelt.
Quelle: idw