- Der Bürgermeister von Seeg ist vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen Untreue, Betrugs und versuchten Betrugs schuldig gesprochen und zu fünf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden.
- Die Strafe für den mitangeklagten ehemaligen Leiter einer Pflegeeinrichtung beläuft sich auf drei Jahre und elf Monate Gefängnis, unter anderem wegen Betrugs und versuchten Betrugs.
Millionenbetrug: Insgesamt 16 Fälle
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer Haftstrafen gefordert und eine lange Liste an Vorwürfen gegen Berktold vorgelegt: 16 Betrugsfälle, ein versuchter Betrug über 800.000 Euro, die aber nicht ausgezahlt wurden, fünfmaliges Fälschen von Rechnungen sowie sechzehnmal Untreue und zuletzt der Besitz einer Schusswaffe samt Munition.
Dem Mitangeklagten warf die Anklage unter anderem Betrug in 25 Fällen sowie die Fälschung beweiserheblicher Daten vor.
Zwei Millionen Euro an Coronahilfen falsch abgerechnet
Insgesamt sollen der Bürgermeister und der Pflegedienstleiter Coronahilfen in Höhe von rund zwei Millionen Euro unrechtmäßig für das Seniorenheim und einen Pflegedienst in Seeg abgerechnet haben.
Der Bürgermister bestritt bis zuletzt eine Beteiligung, lediglich die Untreue hatte sein Verteidiger in Teilen vor Gericht eingeräumt; der Heim- und Pflegedienstleiter hatte den Betrug zum Prozessauftakt gestanden.
Das Urteil zu diesem Millionenbetrug ist noch nicht rechtskräftig.
Quellen: BR, Landgericht Nürnberg-Fürth