Fakt #1

Louis Pasteur wurde am 27. Dezem­ber 1822 im franzöi­schen Dole als drittes von fünf Kindern geboren. Freunde der Familie, die in ärmli­chen Verhält­nis­sen lebte, ermög­lich­ten ihm seine Ausbil­dung. Nach seiner Schul­zeit studierte er von 1843 bis 1846 an der École normale supéri­eure, heute eine der renom­mier­tes­ten Univer­si­tä­ten der Welt. Ein Jahr nach Beendi­gung seines Studi­ums promo­vierte er in Physik und Chemie.

1849 heira­tete Pasteur Marie Laurent. Mit ihr hatte er fünf Kinder, von denen aller­dings drei früh verstar­ben. Er selbst verstarb am 28. Septem­ber 1895 in Villeneuve‑l’Étang bei Paris. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits mehrere Schlag­an­fälle erlit­ten und war kaum noch zur eigen­stän­di­gen Bewegung imstande. Seine letzte Ruhestätte fand Pasteur in einer Krypta. Diese befin­det sich im ältes­ten Gebäude des von ihm begrün­de­ten Insti­tuts Pasteur.

Fakt #2

Pasteurs Schul­zeit verlief zunächst unauf­fäl­lig und die Leistun­gen waren zunächst nur durch­schnitt­lich. Dies mag auch an seinem bevor­zugs­tes Inter­esse gelegen haben – der Malerei: So fertigte er Kreide- und Kohle­por­traits seiner Freunde an. Später errang er jedoch mehrere Schul­preise, worauf­hin man ihm ein Studium nahelegte.

Fakt #3

1854 ging Pasteur als Profes­sor für Chemie an die Univer­si­tät Lille. Dort verlangte man – wegen der Nähe zur lokalen Indus­trie – eine anwen­dungs­be­zo­gene Forschung. In diesem Fall die Alkohol­pro­duk­tion aus Rüben­zu­cker. Dadurch wurde er erstmals mit Fragen zur Gärung und Fäulnis konfron­tiert. Beides wurde nach damali­ger Erkennt­nis durch tote Fermente in organi­scher Materie hervor­ge­bracht.

Pasteur konnte jedoch durch seine Arbeit 1857 nachwei­sen, dass die Gärung ein Prozess ist, der von winzi­gen Zellen als Resul­tat ihrer Lebens­funk­tio­nen verur­sacht wird. 1863 gelangte er durch weitere Unter­su­chun­gen über Fäulnis zu der Einsicht, dass hier kleinste, einzellige Lebewe­sen am Werk sind, die sich nur bei Abwesen­heit von Sauer­stoff durch Spaltung vermeh­ren. War Luft vorhan­den, erfolgte die Zerset­zung (Verwe­sung) vor allem der Eiweiß­stoffe.

Darüber hinaus erkannte er, dass durch ein kurzzei­ti­ges Erhit­zen von Lebens­mit­teln (und andere Stoffen) die meisten der darin enthal­te­nen Mikro­or­ga­nis­men abgetö­tet werden können. Dadurch konnte die Haltbar­keit der Waren deutlich erhöht werden. Dieses Verfah­ren nannte man später „Pasteu­ri­sie­ren“.

Fakt #4

Durch seine Forschun­gen kam Pasteur zu der Auffas­sung, dass auch gewisse Krank­hei­ten durch Bakte­rien hervor­ge­ru­fen werden können. Seine Theorie wurde als „Erreger­theo­rie der Krank­hei­ten“ bezeich­net. So erkannte er, dass Eiter und Wundbrand durch Mikro­ben hervor­ge­ru­fen werden. Seine Entde­ckung bildete die Grund­lage für die Mikro­bio­lo­gie und alle weite­ren Forschun­gen in der antisep­ti­schen Wundbe­hand­lung.

Fakt #5

1985 wurde der neunjäh­rige Joseph Meister von einem tollwü­ti­gen Hund gebis­sen. Zu diesem Zeitpunkt gabe es noch keine Behand­lung gegen Tollwut. Ein Zustand, den Pasteur – der das Rabies-Virus als Erreger der Tollwut bereits 1880 identi­fi­ziert hatte – nicht hinneh­men wollte. Seit der Entde­ckung forschte er an einem Impfstoff. Der kleine Joseph, der ca. 60 Stunden nach der Bissat­ta­cke zu Pasteur kam, wurde dann als erster Mensch mit Pasteurs entwi­ckel­tem Impfstoff behan­delt – und überlebte.