
#1: Darmkrebsmonat gibt es seit mehr als zwanzig Jahren
Seit 2002 findet alljährlich der „Darmkrebsmonat März“ statt. Die Felix Burda Stiftung rief diesen zusammen mit der DeutschenKrebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Gastro-Liga und der Stiftung Lebensblicke als ersten nationalen Aktionsmonat zur Darmkrebsprävention ins Leben.
Sowohl nationale als auch internationale Organisationen nehmen den „Darmkrebsmonat März“ zum Anlass, Informationskampagnen und Aktionen rund um das Thema Darmkrebs zu veranstalten und wertvolle Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft unterstützen beispielsweise durch gemeinsame Publikationen regelmäßig die aktuelle Informations- und Aufklärungsarbeit. So zum Beispiel mit ihrer Publikations-Reihe „Die Blauen Ratgeber“, in verständlicher Sprache verfasste kostenlose Broschüren zu verschiedenen Krebserkrankungen, immer dem jeweils aktuellsten Stand der Medizin angepasst.
#2: Der Darmkrebsmonat hat einen tragischen Hintergrund
Felix Burda, der Sohn des Verlegers Hubert Burda und dessen damaligen Ehefrau, der Kunsthistorikerin Christa Maar († 2022), starb im Jahr 2001 an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Er wurde gerademal nur 33 Jahre alt.
Seit diesem tragischen Ereignis engagieren sich seine Eltern für eine verbesserte Vorsorge in diesem Bereich. Hätte man die Krankheit früher erkannt, wäre eine Heilung ihres Sohnes eventuell möglich gewesen. In Gedenken an ihren Sohn gründeten die beiden noch im gleichen Jahr die Felix Burda Stiftung mit dem Ziel, das Bewusstsein für Darmkrebs sowohl in der Bevölkerung als auch in der Medizin zu erhöhen. Sie wollten die Darmkrebsrate innerhalb von fünf Jahren halbieren.
#3: Bekannte Aktionen
Dank des Einsatzes der Felix Burda Stiftung und seiner Partner wurden Koloskopien 2002 für Versicherte ab 55 Jahren mit einmaliger Wiederholung nach 10 Jahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen. Dennoch wurde dieses Angebot der Früherkennung bislang nur in einem begrenzten Umfang in Anspruch genommen. Daher wurde der Fokus insbesondere auch auf niedergelassene Ärzte gelegt, um diese für das Thema stärker zu sensibilisieren.
Um für die breite Bevölkerung die Darmkrebsproblematik zugänglicher zu machen, wird seit 2003 der Felix Burda Award verliehen. Dieser Preis ehrt Personen, die sich auf unterschiedliche Weise für die Früherkennung und Vorsorge von Darmkrebs engagieren. Bei der Preisverleihung werden verschiedene Kategorien ausgezeichnet, darunter „Medizin & Wissenschaft“, „Betriebliche Prävention“, „Journalism for Prevention“ und „Stars for Prevention“.
Ein Jahr nach Einführung des Darmkrebsmonats hatte sich die Zahl der Koloskopien bereits um 34 Prozent erhöht, damit waren die ersten Erfolge des Einsatzes der Stiftung und weiterer Beteiligter zu erkennen.
2008 präsentierte Die Stiftung die größte Nachbildung des Dickdarms europaweit, 20 Meter lang und 2,80 Meter hoch. Das Modell tourt seitdem durch verschiedene Städte, meist begleitet von Fachärzten, die die Fragen der Besucher beantworten.
#4: Darmkrebs – Zahlen und Fakten
Bei Darmkrebs oder auch Darmkarzinom handelt es sich um bösartige Tumore im Darm.
In Deutschland ist Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste (nach Prostata- und Lungenkrebs) und bei Frauen die zweihäufigste Krebserkrankung (nach Brustkrebs).
Mehr als 5 Prozent aller Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs. Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Erkennung gut. Allerdings sind anfangs kaum Symptome zu erkennen, weswegen eine Vorsorgeuntersuchung umso wichtig ist.
90 Prozent der kolorektalen Karzinome treten nach dem 55. Lebensjahr auf. Risikofaktoren sind neben Rauchen und Übergewicht auch Bewegungsmangel und eine fleischreiche sowie ballaststoffarme Ernährung.
#5: Untersuchungen zur Früherkennung
Ab 50 Jahre haben alle Versicherten einen Anspruch auf ein einmaliges Beratungsgespräch über kolorektale Karzinome. Männer können ab 50 Jahren eine Koloskopie (große Darmspiegelung) durchführen lassen, Frauen ab dem Alter von 55 Jahren. Diese Untersuchung kann nach 10 Jahren erneut durchgeführt werden.
Bei allen Versicherten kann ab dem Alter von 50 ein Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl mit einem immunologischen Test (iFOBT) durchgeführt werden. Ab dem Alter von 55 Jahren kann dieser Test alle zwei Jahre wiederholt werden, sollte sich die Person gegen eine Darmspiegelung entscheiden. Internationale Leitlinien empfehlen geschlechtsunabhängig einen früheren Start sowie eine obere Altersgrenze des Screenings.
Quellen: