Eine europa­weit einheit­li­che Pflege-Ausbil­dung und die gegen­sei­tige Anerken­nung der Abschlüsse, bessere Arbeits­be­din­gun­gen in der Pflege und mehr Engage­ment in der Pflege­for­schung: Drei Monate vor der Europa­wahl hat sich der Europäi­sche Berufs­ver­band der Pflege­be­rufe (European Federa­tion of Nurses Associa­ti­ons, EFN) mit einem Manifest zu Wort gemel­det. Darin appel­liert er an Kandi­da­ten für einen Sitz im EU-Parla­ment, die Bedin­gun­gen in der Pflege zu verbes­sern.

„Inves­tie­ren Sie in Pflege, um Leben zu retten! … Sie könnten eines Tages Pflege­fach­per­so­nen brauchen!“ heißt es im Aufruf des europäi­schen Verbands, den der Deutsche Berufs­ver­band für Pflege­be­rufe (DBfK) ins Deutsche übersetzt hat. Die Autoren verwei­sen auf die in mehre­ren EU-Ländern zu beobach­tende Wirtschafts­krise, die bereits „erheb­li­che Auswir­kun­gen auf den Gesund­heits- und Sozial­sek­tor, mit schwer­wie­gen­den Folgen für den Zugang“ der Bürger zum Gesund­heits­we­sen habe. Und das „trotz der wachsen­den Zahl von Menschen, die mit Mehrfa­ch­er­kran­kun­gen leben und komplexe Versor­gung benöti­gen.“

Deutsch­land wählt am 26. Mai – Erste Europa­wahl ohne Großbri­tan­nien?

Die neunte Direkt­wahl des Europäi­schen Parla­ments findet im Zeitraum vom 23. bis 26. Mai in den voraus­sicht­lich dann nur noch 27 EU-Mitglieds­län­dern statt; in den meisten davon, darun­ter auch Deutsch­land, am Sonntag, den 26. Mai. Noch ist offen, ob Großbri­tan­nien an der Wahl teilnimmt. Nach derzei­ti­gem Stand der Dinge würde das Verei­nigte König­reich am 29. März aus der EU austre­ten – sollte die „Brexit“-Entscheidung nicht bis dahin revidiert oder das Austritts­da­tum nicht verscho­ben werden, fände dort folglich auch keine Europa­wahl mehr statt. Aktuell besteht das EU-Parla­ment aus 751 Sitzen mit Vertre­tern aus acht europäi­schen Fraktio­nen sowie 22 frakti­ons­lo­sen Mitglie­dern. Schei­den die Briten aus, verrin­gert sich die Sitzzahl auf 705.

Zusätz­lich zur Überset­zung des EFN-Manifests hat der DBfK eine Präam­bel voran­ge­stellt, in der er alle Pflegen­den dazu aufruft, ihr Stimm­recht wahrzu­neh­men, denn „Europäi­sche Gesetz­ge­bung nimmt immer größe­ren Einfluss auf natio­nale Politik­ge­stal­tung – und damit konkret spürbar auch die Rahmen­be­din­gun­gen in den Pflege­be­ru­fen“, so die Autoren.

Quelle: DBfK, EFN