Um dem Perso­nal­man­gel in der Pflege entge­gen­zu­wir­ken, scheint in ehema­li­gen Pflege­kräf­ten ein großes Poten­zial zu liegen. Etwa die Hälfte der ausge­bil­de­ten ehema­li­gen Pflege­kräfte kann sich vorstel­len in den Pflege­be­ruf zurück­zu­keh­ren, wenn bestimmte Voraus­set­zun­gen erfüllt würden. Das geht aus der jetzt vorge­stell­ten #Pflege­Come­Back Studie des Medizin- und Pflege­pro­dukt­her­stel­lers Paul Hartmann hervor.

Die Studi­en­ergeb­nisse im Überblick:

  • Fast jede zweite Pflege­kraft (48 Prozent), die ihrem Beruf in den vergan­ge­nen Jahren den Rücken gekehrt hat, kann sich einen Wieder­ein­stieg in den Pflege­be­ruf vorstel­len
  • Die Zahl poten­zi­el­ler Rückkeh­rer liegt damit schät­zungs­weise bei 120.000 bis 200.000 Perso­nen
  • Für 42 Prozent sind andere Struk­tu­ren und Arbeits­be­din­gun­gen eine wichtige Voraus­set­zung für einen Wieder­ein­stieg
  • Mehr als ein Drittel der Befrag­ten (36 Prozent) fordert mehr Perso­nal
  • 30 Prozent erach­ten eine bessere Bezah­lung als wichti­gen Faktor für eine Rückkehr
  • Viele der Befrag­ten (71 Prozent) gaben an, dass ein entspre­chen­des Training den Wieder­ein­stieg verein­fa­chen würde; 67 Prozent betrach­ten einen Schnup­per­tag als beson­ders hilfreich

„Fast die Hälfte der ehema­li­gen Pflege­kräfte würde zurück­keh­ren – dies ist eine der positi­ven Kernaus­sa­gen der #Pflege­Come­Back Studie. Denn der Beruf wird trotz aller Heraus­for­de­run­gen von sehr vielen Menschen noch als Berufung verstan­den – hier können wir anset­zen, um dem Pflege­kräf­te­man­gel pragma­tisch und effek­tiv entge­gen­zu­tre­ten“, sagt Andreas Joehle von der Hartmann Gruppe und ergänzt: „Mit ihrer aktuel­len Erwerbs­tä­tig­keit sind die meisten Befrag­ten weniger zufrie­den als sie es in der Pflege zur Zeit des Berufs­ein­stiegs waren. Das bestärkt uns in der Überzeu­gung, dass die Pflege eine Berufung ist.“

So lag der Anteil der absolut Zufrie­de­nen beim Einstieg in den Pflege­be­ruf bei 63 Prozent. In der Position nach dem Ausstieg sind es nur noch 44 Prozent der Befrag­ten. Dazu passt die Feststel­lung, dass sieben von zehn Befrag­ten wieder in der gleichen Position einstei­gen würden. Viele der Pflege­kräfte haben nach ihrem Ausstieg eine Beschäf­ti­gung im kaufmän­ni­schen Bereich inner­halb oder außer­halb des Gesund­heits­we­sens (25 Prozent) oder im Einzel­han­del (13 Prozent) angenom­men.

Arbeit­ge­ber sind gefor­dert

Auch der Staats­se­kre­tär und Pflege­be­voll­mäch­tigte der Bundes­re­gie­rung, Andreas Wester­fell­haus, sieht das Poten­zial in ehema­li­gen Pflege­kräf­ten und betont zugleich, dass Arbeit­ge­ber an dieser Stelle gefor­dert sind: „Die #Pflege­Come­Back Studie zeigt, dass viele ehema­lige Pflege­kräfte ihren Beruf sehr wertschät­zen und sich einen Wieder­ein­stieg vorstel­len können, wenn die Rahmen­be­din­gen andere werden“, so Wester­fell­haus. „Die Arbeit­ge­ber haben daher großen Einfluss darauf, dass Pflege­kräfte gerne in ihrem Beruf bleiben und sich mehr Menschen für diese wichtige Aufgabe entschei­den. Dabei stehen sie im Wettbe­werb mit anderen Branchen. Arbeit­ge­ber sind also gefor­dert, wie in anderen Berufs­fel­dern auch, zu überle­gen, was sie konkret tun können, um ihren Mitar­bei­tern mehr Wertschät­zung, Anerken­nung, Erholungs­pha­sen, Freude und Motiva­tion im Arbeits­all­tag zu bieten.“

Für die Befra­gung wurden 21 quali­fi­zierte Tiefen­in­ter­views durch­ge­führt. 77 Prozent der Teilneh­mer sind Frauen gewesen und das Durch­schnitts­al­ter lag bei 41 Jahren. Da in den vergan­ge­nen 25 Jahren rund 625.000 Pflege­kräfte ausge­bil­det wurden und 335.000 ausge­stie­gen sind, wurde angesichts des Studi­en­ergeb­nis­ses ein Poten­zial von 120.000 bis 200.000 Rückkeh­rern errech­net.

Quelle: Paul Hartmann