Angela Merkel hat die Liste für die künftige Ministerbesetzung der CDU vorgelegt und mit Jens Spahn einen neuen Gesundheitsminister gefunden. Bisher mit dem Posten als Parlamentarischer Finanzstaatssekretär bestückt, gilt Jens Spahn als einer der größten Merkel-Kritiker und hat nun die Chance auf einen Platz in der ersten Reihe an der Politikfront. Das Gesundheitsministerium ist kein leichtes Terrain, der „Pflegenotstand“ wäre nur eines der großen Problemfelder, um das sich der künftige Gesundheitsminister kümmern müsste. Wer ist also der neue Hoffnungsträger der Gesundheitspolitik und welche Erfahrungen hat er bisher auf diesem Gebiet gemacht? Neuland ist die Gesundheitspolitik für den Finanzexperten jedenfalls nicht:
Seit 2002 im Bundestag vertreten
Der 1980 geborene und gebürtige Ahaus-Ottensteiner aus dem westlichen Münsterland zeigte bereits früh politisches Engagement und trat mit 16 Jahren in die Junge Union ein und wurde 1997 in die CDU aufgenommen. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann und studierte anschließend Politikwissenschaften an der Fernuniversität Hagen. Seinen politischen Werdegang führte er stetig fort und ist 2002 erstmals per Direktmandat als Abgeordneter für den Wahlkreis Steinfurt I‑Borken I in den Bundestag eingezogen.
Angefangen als stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und seit 2009 Vorsitzender der Arbeitsgruppe hat er als Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe von CDU/CSU und SPD vorbereitend bei der Gesundheitsreform mitgewirkt. Darüber hinaus war er Obmann im Ausschuss für Gesundheit sowie von 2009 bis 2015 gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Nachdem er bis 2015 zugleich Mitglied im Ausschuss für Gesundheit war, übte er seither das Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen aus. Ein wichtiges politisches Anliegen ist dem heute 37-Jährigen stets die Generationengerechtigkeit gewesen. Sofern die Große Koalition aus den Reihen der SPD grünes Licht bekommt, dann geht die gesundheitspolitische Karriere für Jens Spahn weiter und er würde als neuer Bundesgesundheitsminister den seit 2013 amtierenden Gesundheitsminister Hermann Gröhe ablösen.
Wie geht es für Hermann Gröhe weiter?
Dieser blickte in einer persönlichen Erklärung positiv und dankbar auf die letzten vier Jahre als Bundesminister zurück: „Gerne habe ich in den letzten vier Jahren als Bundesminister Verantwortung für die Gesundheitspolitik in unserem Land getragen. Mir war es dabei stets ein besonderes Anliegen, den Menschen den Rücken zu stärken, die täglich ihr Bestes geben, damit es anderen besser geht. Für zahlreiche eindrückliche, ja bewegende Begegnungen bin ich sehr dankbar.“ Fortgeführt hätte er sein Amt trotzdem gerne noch – „aber ein Ministeramt ist stets ein Amt auf Zeit“, erklärte er weiter. Seinem Nachfolger wünsche er Alles Gute, er selbst werde weiterhin als Abgeordneter im Bundestag politisch aktiv sein.
Quelle: jens-spahn.de, hermann-groehe.de
2 Kommentare
Wunderbar, einen gelernten Bankkaufmann, dann kennt er sich ja aus in der Pflege. Bestimmt hat er auch schon einmal eine Erkältung gehabt. Also wirklich, Top geeignet.….Ironie aus.
Nicht zu vergessen ist seine Erfahrung im Pharmalobbyismus. Er war wärend seiner Zeit als Gesundheitspolitiker Teilhaber einer Pharmalobbyagentur. Er hat damals schon mit seinen Kenntnissen aus seiner Bankkaufmannlehre erkannt, worum es in der Gesundheitspolitik geht und wie man den größten persönlichen Ertrag daraus zieht.