Kleidungswechsel
Wann muss der Kleidungs­wech­sel statt­fin­den? Die DGKH gibt hierzu Hinweise.

Ob Kittel, Kasack oder persön­li­che Schutz­aus­rüs­tung: Täglich tragen weit über zwei Millio­nen Beschäf­tigte in deutschen Kranken­häu­sern, Alten- und Pflege­hei­men sowie Arztpra­xen hygie­nisch aufbe­rei­tete Texti­lien. Der Hinter­grund: Während der Arbeits­zeit wird die Kleidung in nicht unbeträcht­li­cher Weise mit Keimen aller Art belas­tet. Studien (z.B. Obadia et al. 2015, Mitchell et al. 2015) konnten das Gefähr­dungs­po­ten­zial für eine Keimüber­tra­gung zwischen Beschäf­tig­ten und Patien­ten aufzei­gen.

Insofern liegt es auf der Hand, dass ein regel­mä­ßi­ger Kleidungs­wech­sel erheb­lich zur Minde­rung des Gefähr­dungs­po­ten­zi­als beiträgt. Unsicher­heit besteht jedoch unter den Beschäf­tig­ten meist bezüg­lich der zeitli­chen Dimen­sion des Begriffs „regel­mä­ßig“.

Instruk­tive Aussa­gen liefert hierzu die Sektion „Hygiene in der ambulan­ten und statio­nä­ren Kranken­pflege“ der Deutschen Gesell­schaft für Kranken­haus­hy­giene (DGKH). Die Arbeits­gruppe hat sowohl für den regulä­ren als auch den außer­or­dent­li­chen Kleidungs­wech­sel praxis­ori­en­tierte Vorga­ben erarbei­tert.

Die Sektion beschäf­tigt sich in den Vorga­ben aber nicht allein nur mit dem Kleidungs­wech­sel: Auch sind darin Hinweise zur Aufbe­rei­tung der Kleidung und Schutz­aus­rüs­tung enthal­ten.

Danach ist das Waschen von in Kranken­häu­sern, Alten- und Pflege­hei­men sowie ambulan­ten Einrich­tun­gen getra­ge­ner Berufs­klei­dung im eigenen Haushalt und mit Haushalts­wasch­ma­schi­nen nicht zuläs­sig. Denn hier kann keine ausrei­chend repro­du­zier­bare mikro­bio­lo­gi­sche Quali­tät mit nachge­wie­sen wirksa­men desin­fi­zie­ren­den Wasch­ver­fah­ren gewähr­leis­tet werden. Die Folge: Erreger überle­ben den vermeint­li­chen Reini­gungs­vor­gang und werden so wieder in die Einrich­tung einge­schleppt.

Anm. d. Red.: Diesem Beitrag wurden die Empfeh­lung der DGKH-Sektion „Hygiene in der ambulan­ten und statio­nä­ren Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation“ sowie zwei Studien beigefügt.

Quellen:

  1. DGHK-Vorgabe „Kleidung und Schutz­aus­rüs­tung für Pflege­be­rufe aus hygie­ni­scher Sicht“ (Stand 2016)
  2. Obadia et al. (2015): „Detailed Contact Data and the Disse­mi­na­tion of Staphy­lo­coc­cus aureus in Hospi­tals“
  3. Michell et al. (2015): „Role of health­care apparel and other health­care texti­les in the trans­mis­sion of patho­gens: a review of the litera­ture“