„In fast allen Bundesländern ist ein Fachkräftemangel in der Gesundheits‑, Krankenpflege und in der Geburtshilfe zu verzeichnen.“ So lautet eine der Kernaussagen in Bezug auf die Berufsgruppe der Gesundheits- und Pflegeberufe, die in der aktuellen Engpassanalyse 2018 der Bundesagentur für Arbeit (BA) unter die Lupe genommen worden sind.
Die Vakanzzeit von Stellenangeboten für die Gesundheits- und Krankenpflege sowie für den Rettungsdienst und die Geburtshilfe beträgt laut den Angaben der Bundesarbeitsagentur 149 Tage und liegt damit um 39 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe. Zudem kommen auf 100 freie Stellen rechnerisch 62 Arbeitslose.
Gleiches gilt auch für die Altenpflege: Hier zeigt sich der Fachkräftemangel in ausnahmslos jedem Bundesland, das gilt sowohl für examinierte Altenpflegekräfte als auch für Spezialisten mit einer Zusatzausbildung (beispielsweise für klinische Geriatrie). Für Fachkräfte und Spezialisten der Altenpflege sind die Stellenangebote durchschnittlich 175 Tage vakant und gerade einmal 27 Arbeitslose kommen rechnerisch auf 100 freie Stellen. Diese Situation hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr 2017 noch mal zugespitzt, die Vakanzzeit ist um 8 Tage angestiegen und die Relation der Arbeitslosen gegenüber den freien Stellen hat sich verringert.
Mangel an Physio- und Sprachtherapeuten
Ein Mangel kann auch bei Physio- und Sprachtherapeuten verzeichnet werden, der sich in allen Bundesländern abzeichnet. Durchschnittlich bleiben freie Stellen für diese Berufe 157 Tage vakant. Ähnlich wie in der Altenpflege hat sich auch diese Zahl gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht (um 13 Tage). Für den sonst gut besetzten Bereich der Sprachtherapie ist zum ersten Mal ebenfalls ein Mangel ersichtlich geworden. Freie Stellen waren um 36 Prozent länger vakant (146 Tage) als der Durchschnitt aller Berufe. „Aus der Arbeitslosigkeit können Arbeitgeber kaum noch Fachkräfte rekrutieren“, heißt es in der Engpassanalyse.
Ein weiterer Beschäftigungsmangel im Gesundheitswesen liegt im Bereich der Podologie sowie der Orthopädie, Rehatechnik und Hörgeräteakustik vor.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit