Virtual-Reality in der Pflegeausbildung.
Virtual-Reality in der Pflege­aus­bil­dung. Bild: Photo 92096531 © Catalin205 – Dreamstime.com

Wie reani­miert man eine bewusst­lose Person? Was ist alles zu tun, wenn ein Patient oder Bewoh­ner stürzt? Um solche kriti­schen Situa­tio­nen zu üben, können Lernende in der Pflege wohl bald auf compu­ter­ba­sierte Virtual-Reality-Techno­lo­gien zurück­grei­fen. Beispiels­weise mit einer Virtual-Reality-Brille, die den Träger in eine neue Umgebung versetzt, sollen sie selbst zu Werke gehen, und ihr Können für den Ernst­fall erpro­ben können. Wie genau solche Anwen­dun­gen funktio­nie­ren können, unter­sucht aktuell ein Forschungs­team der Fachhoch­schule Biele­feld. Ihr Projekt „Virtual Reality basierte Digital Reusable Learning Objects in der Pflege­aus­bil­dung“ (ViRDiPA) erhält eine Förde­rung durch das Bundes­mi­nis­te­rium für Bildung und Forschung in Höhe von 1,2 Millio­nen Euro.

Für das ViRDiPA-Projekt arbei­tet die FH Biele­feld im Verbund mit der Uni Biele­feld, der Hochschule Emden-Leer sowie dem Verein „Neue Wege des Lernens“, der ebenfalls in Biele­feld sitzt. Weite­rer Projekt­part­ner vor Ort ist das Evange­li­sche Klini­kum Bethel, aus der Region Ostwestfalen/Lippe außer­dem das Bildungs­zen­trum St. Johan­nis­stift in Pader­born sowie die Akade­mie für Gesund­heits­be­rufe der Mühlen­k­reis­kli­ni­ken in Minden. „Mit unserem Vorha­ben wollen wir einen Beitrag zur Digita­li­sie­rung des Berufs­felds Pflege leisten“, erklärt Projekt­lei­te­rin Prof. Dr. med. Annette Nauerth vom Fachbe­reich Wirtschaft und Gesund­heit der FH. Die virtu­el­len Übungen seien ein Beitrag, das in der Theorie erwor­bene Pflege­wis­sen in die Praxis zu überfüh­ren.

Auch Medien­päd­ago­gen arbei­ten beim Virtual-Reality-Projekt mit

In den einzel­nen Arbeits­pha­sen des Projekts entwi­ckelt das Team Quali­fi­zie­rungs­maß­nah­men. Anschlie­ßend erprobt es diese mit Beschäf­tig­ten aus den betrieb­li­chen bezie­hungs­weise schuli­schen Einrich­tun­gen. „Unser Ziel ist es, Teilneh­mende dazu zu befähi­gen, eigen­stän­dig produ­zierte Virtual Reality (VR)-Trainingsbausteine in der Pflege­aus­bil­dung einset­zen zu können“, erläu­tert Prof. Dr. Patri­zia Rasch­per, die den Schwer­punkt Pflege­didak­tik im Projekt betreut.

Die Teilneh­mer sollen Virtual-Reality jedoch nicht nur anwen­den, sondern – mit einem noch zu entwi­ckeln­den Autoren­werk­zeug – selbst Lernauf­ga­ben mit VR-Elemen­ten erstel­len können. Durch die 3D-Trainings­ein­hei­ten bekom­men die Auszu­bil­den­den zusätz­li­che Möglich­kei­ten, sich fachli­che Fähig­kei­ten anzueig­nen, so Chris­tiane Freese, die für den Schwer­punkt „Virtual Skills Lab“ verant­wort­lich ist. Von Seiten der Uni Biele­feld ist ein Team um Medien­päd­ago­gin Prof. Dr. Anna-Maria Kamin mit an Bord, das den Betei­lig­ten Medien­kom­pe­tenz und medien­päd­ago­gi­sche Kompe­tenz nahebrin­gen soll.