Gehalt
Unser Gehalts-Check für 2023 Bild: © Tanyas­hir | Dreamstime.com

Dass die Gehäl­ter für Pflege­kräfte in Deutsch­land noch etwas zu wünschen übrig lassen – sowohl im Vergleich zu Berufen mit ähnli­chen Quali­fi­ka­ti­ons-Anfor­de­run­gen, etwa in der Indus­trie, oder auch im Vergleich mit den europäi­schen Nachbarn –, ist allge­mein bekannt. Doch wie ist es eigent­lich um die Unter­schiede bei den Gehäl­tern inner­halb Deutsch­lands bestellt, sowie zwischen den verschie­de­nen Berufs­bil­dern in der Pflege?

Eine sehr gute Orien­tie­rung über diese Dinge bietet der Entgelt­at­las der Bundes­agen­tur für Arbeit. Hier lassen sich die durch­schnitt­li­chen Höhen der Entgelte in den Bundes­län­dern, sowie in den 11 größten Städten Deutsch­lands – jene ab 500.000 Einwoh­nern, die kein eigenes Bundes­land darstel­len – ermit­teln.

Dies sind München, Köln, Frankfurt/Main, Stutt­gart, Düssel­dorf, Dortmund, Essen, Leipzig, Dresden, Hanno­ver und Nürnberg; die Werte für die Stadt­staa­ten Berlin, Hamburg und Bremen (hier aller­dings inklu­sive Bremer­ha­ven) lassen sich bereits in der Bundes­län­der-Übersicht ablesen.

Gehalt: Rund 500 Euro Diffe­renz zwischen Kranken- und Alten­pflege

Die Analyse der Daten ergibt zunächst eine grobe Einschät­zung der Durch­schnitts­ge­häl­ter in der Pflege: 3.754 Euro sind es im Bundes­län­der-Durch­schnitt bei Kranken­pflege-Fachkräf­ten, 3.283 Euro bei jenen in der Alten­pflege.

Das Kranken­pflege-Assis­tenz­per­so­nal kommt im Schnitt aller Bundes­län­der auf 2.766 Euro, Hilfs­per­so­nal in der Alten­pflege auf 2.321 Euro. In die Statis­tik flossen ausschließ­lich Vollzeit-Arbeits­ver­hält­nisse ein; alle Angaben sind brutto.

Als Faust­re­geln lassen sich also aufstel­len: Rund 500 Euro pro Monat macht der Unter­schied zwischen der Tätig­keit in der Kranken- gegen­über der in der Alten­pflege aus – egal ob beim Fach- oder (auf insge­samt niedri­ge­rem Gesamt­ni­veau) beim Assis­tenz­per­so­nal. Knapp 1.000 Euro pro Monat beträgt die Diffe­renz zwischen den Einkom­men der Pflege­fach­leute und der Pflege-Assis­ten­ten – egal ob in der Kranken- oder Alten­pflege.

Saarland ist Überra­schungs-Spitzen­rei­ter bei Kranken­pflege-Fachkräf­ten

Doch wie sieht es nun im Vergleich der Bundes­län­der aus? Hier zeigen sich große regio­nale Unter­schiede. Allge­mein gesagt, sind in Süd- und Westdeutsch­land die Gehäl­ter tenden­zi­ell besser als in den nördli­chen Flächen­län­dern; die neuen Bundes­län­der liegen mit knapp zehn Prozent unter dem Niveau der alten Bundes­län­der deutlich zurück.

In den einzel­nen Berufs­bil­dern ist bei den Kranken­pflege-Fachkräf­ten das Saarland mit 4.048 Euro Durch­schnitts-Monats­ge­halt der etwas überra­schende Spitzen­rei­ter vor Baden-Württem­berg (4.002 Euro) und Bremen (3.904 Euro). Baden-Württem­berg wiederum belegt bei den Alten­pflege-Fachkräf­ten mit 3.598 Euro den bundes­wei­ten ersten Platz vor Bayern (3.491 Euro) und Hamburg (3.474 Euro).

Bei den Pflege­as­sis­ten­ten in Gesund­heits- und Kranken­pflege liegt Hamburg mit 3.101 Euro vor Baden-Württem­berg (3.055 Euro) und Rhein­land-Pfalz (3.016 Euro), bei jenen in der Alten­pflege ist es Nordrhein-Westfa­len mit 2.550 Euro vor Hamburg (2.497 Euro) und Baden-Württem­berg (2.486 Euro). Ein insge­samt also sehr bunt gemisch­tes Bild bei den Spitzen­rei­tern!

Das „Ländle“ überzeugt bei Gehäl­tern – Deutli­ches Gefälle zwischen West und Ost

In der Gesamt­schau bietet sich in Baden-Württem­berg das beste Bild, dass es neben dem Spitzen­platz bei den Alten­pflege-Fachkräf­ten demnach in allen vier Berufs­bil­dern bei den Durch­schnitts­ge­häl­tern „aufs Trepp­chen schafft“. Bayern ist überall recht gut platziert, wenn auch bei keinem der vier Berufs­bil­der ganz an der Spitze.

Auch die „West-Bundes­län­der“ NRW und das Saarland sowie die Hanse­stadt Hamburg weisen, neben ihren genann­ten Gehalts-Spitzen­plät­zen in je einem Berufs­bild, ein insge­samt sehr zufrie­den­stel­len­des Entgelt­ni­veau auf.

Dahin­ter liegen, neben Bremen, Berlin und Rhein­land-Pfalz die übrigen Flächen­staa­ten in den „alten“ Bundes­län­dern; Hessen (angesichts der sonsti­gen hohen Wirtschafts­kraft des Landes etwas überra­schend) und insbe­son­dere Nieder­sach­sen sowie Schles­wig-Holstein liegen auffal­lend zurück – im Gegen­satz zum „gutver­die­nen­den“ gemein­sa­men Nachbarn Hamburg.

„Neue“ Bundes­län­der in allen Rankings auf letzten Plätzen

Das Schluss-Quintett bei jedem der Berufe bilden ausschließ­lich die fünf „neuen“ Bundes­län­der (ohne Berlin), in jeweils wechseln­der Reihen­folge. Über alle Berufe hinweg, kann man hier mit rund einem Zehntel weniger Brutto­ent­gelt rechnen als im übrigen Bundes­ge­biet.

Bemer­kens­wert außer­dem: Die Diffe­renz beim Gehalt zwischen dem vergü­tungs­stärks­ten und ‑schwächs­ten Bundes­land beträgt in sämtli­chen vier Berufs­bil­dern mindes­tens 15 Prozent, bei den Assis­tenz­kräf­ten in der Kranken­pflege sogar knapp 25, nämlich die 3.101 Euro in Hamburg versus 2.337 Euro im nicht weit entfern­ten Mecklen­burg-Vorpom­mern.

Im Vergleich der Großstädte wird tenden­zi­ell in München am besten bezahlt, wo sich beispiels­weise Kranken­pflege-Fachkräfte über durch­schnitt­lich 4.231 Euro im Monat freuen können. Auch Köln und Stutt­gart sowie überra­schen­der­weise die Ruhrge­biets-Metro­pole Essen präsen­tie­ren sich recht stark. Etwas dahin­ter folgen Frankfurt/Main, Düssel­dorf und Nürnberg. Hanno­ver sowie Leipzig und Dresden liegen, entspre­chend des niedri­gen Durch­schnitts­ni­veaus ihrer jewei­li­gen Bundes­län­der, tenden­zi­ell eher hinten.

Hier geht es zum komplet­ten Entgelt­at­las für Kranken­pflege-Fachkräfte, hier für jene der Alten­pflege. Und hier ist er für die Gehäl­ter in der Pflege­as­sis­tenz in der Kranken­pflege, sowie dem Pendant in der Alten­pflege.