Aufbereitete Patientenbetten
Blick in die Betten­zen­trale eines Kranken­hau­ses. Bild: sirigel/pixabay.com

Wäsche von Patien­ten­bet­ten als Quelle nosoko­mia­ler Infek­tio­nen

Benutzte Patien­ten­bet­ten sind durch zahlrei­che Studien als Quelle nosoko­mia­ler Infek­tio­nen identi­fi­ziert, dabei kommt auch der mikro­biel­len Konta­mi­na­tion der Laken, Bettbe­züge, Kopfkis­sen und Decken eine nicht zu unter­schät­zende Bedeu­tung zu (siehe: AWMF-Leitli­nien-Regis­ter Nummer 029/023). Generell gilt, dass die Bettwä­sche nach jedem Patien­ten­wech­sel mit siche­ren und repro­du­zier­ba­ren Verfah­ren desin­fi­zie­rend aufbe­rei­tet werden muss. Bei der Festle­gung der Wasch­fre­quenz von Einzieh­de­cken, Kopfkis­sen und Laken über die Dauer des Aufent­hal­tes hinweg ist zu berück­sich­ti­gen, dass jedem Patient oder Bewoh­ner ein Recht auf ein saube­res und keimfreies Bett zusteht. Abseits des obliga­to­ri­schen und periodi­schen Bettwä­sche­wech­sels sollte daher der Grad der Verschmut­zung und die Art der Erkran­kung insbe­son­dere bei bekann­ter Infek­tion oder Koloni­sa­tion mit multi­re­sis­ten­ten Erregern und deren Auswir­kun­gen (Verschmutzungen/Kontaminierungen zum Beispiel durch Blut, Kot, Urin, Speichel und Schweiß) genau beobach­tet werden und ausschlag­ge­bend für zusätz­li­che Wäsche­wech­sel sein. Von einer erhöh­ten Konta­mi­na­ti­ons­ge­fahr ist unter anderem bei Patien­ten mit Wundin­fek­tio­nen, Pneumo­nien mit produk­ti­vem Husten, Harnweg­in­fek­tio­nen, Inkon­ti­nenz, Darmin­fek­tio­nen auszu­ge­hen.

Erhöhte Wechsel­in­ter­valle

Aber: neben der optischen Sauber­keit gilt es auch Infek­ti­ons­ket­ten zu unter­bre­chen bzw. eine Rekolo­ni­sa­tion zu verhin­dern. Evident ist dies insbe­son­dere bei Patien­ten, die an einer Infek­ti­ons­krank­heit leiden, bezie­hungs­weise mit multi­re­sis­ten­ten Erregern koloni­siert sind. Der jewei­lige Infek­ti­ons­sta­tus des Patien­ten, bzw. Bewoh­ners ist hierbei unbedingt zu beach­ten. Bestehen bereits bei der Aufnahme der Kranken­haus­pa­ti­en­ten oder Alten­heim­be­woh­ner sogenannte Scree­ning-Proze­du­ren (zum Beispiel MRSA-Scree­ning), sollten diese in den organi­sa­to­ri­schen Rahmen­be­din­gen und Vorga­ben zum Wechsel­in­ter­vall der Laken, Bettbe­züge, Kopfkis­sen und Decken berück­sich­tigt werden.