Der Bedarf an Rat und Hilfe für Schwerst­kranke, Pflege­be­dürf­tige und deren Angehö­rige bleibt ungebro­chen groß. Mehr als 33.000 Mal hat die gemein­nüt­zige Deutsche Stiftung Patien­ten­schutz im vergan­ge­nen Jahr Unter­stüt­zung und Beratung angebo­ten – entwe­der telefo­nisch, schrift­lich oder persön­lich in ihren Büros in Berlin, München und Dortmund. Das bilan­zierte die Stiftung mit Haupt­sitz in Dortmund bei ihrer Jahres­bi­lanz für 2018.

Rund ein Drittel aller Beratungs­fälle entfiel dabei auf die Themen Patien­ten­ver­fü­gung und Vollmacht. So führten die Patien­ten­schüt­zer hierzu im vergan­ge­nen Jahr 11.200 Beratun­gen durch und bestä­tig­ten damit den Höchst­wert vom Vorjahr. „Es fällt auf, dass die Menschen beim Thema Vorsor­ge­do­ku­mente gezielt profes­sio­nelle Unter­stüt­zung suchen“, berich­tet Vorstand Eugen Brysch. Allmäh­lich merkten die Menschen, dass für eine gute Patien­ten­ver­fü­gung ein einfa­cher Vordruck aus dem Inter­net nicht ausrei­che. Um im Falle des Falles durch­ge­setzt zu werden, müssten die Dokumente zum einen umfas­send, zum anderen eindeu­tig formu­liert sein. „Eine gute Beratung braucht Zeit und lässt später noch Raum für Nachfra­gen“, erklärt Brysch weiter. Er erwar­tet zum zehnjäh­ri­gen Bestehen des Patien­ten­ver­fü­gungs­ge­set­zes und die mediale Behand­lung des Jubilä­ums, dass die Fallzah­len in der Beratung hoch blieben oder sogar noch stiegen.

Immer häufi­ger Streit um den Pflege­grad

Mit einem Zuwachs von 16 % beson­ders stark gestie­gen sind die Hilfen in akuten Krisen – um 600 auf insge­samt 4.200 Fälle. Meistens ging es hierbei um Probleme mit der Einstu­fung in den richti­gen Pflege­grad; dann, wenn Hilfe­su­chende sich zu niedrig einge­stuft fühlen. Auch zu Fragen zu den stark gestie­ge­nen Eigen­an­tei­len in Pflege­hei­men wurde häufig Rat gesucht. Ebenso waren Ausein­an­der­set­zun­gen mit Kranken­kas­sen, Ärzten oder Pflege­hei­men Thema.

Die 1995 gegrün­dete Deutsche Stiftung Patien­ten­schutz (ehemals „Patien­ten­schutz-Organi­sa­tion Deutsche Hospiz-Stiftung“) sieht sich als Fürspre­che­rin für schwerst­kranke, schwerst-pflege­be­dürf­tige und sterbende Menschen. Sie finan­ziert sich ausschließ­lich durch Spenden und Beiträge ihrer 55.000 Mitglie­der und Förde­rer. Um unabhän­gig zu bleiben, nimmt sie bewusst keine Hilfen von Kranken­kas­sen, aus der Wirtschaft oder vom Staat entge­gen. Die Hilfe ist für Ratsu­chende kosten­frei, bei Bedarf können auch persön­li­che Termine verein­bart werden.

Quelle: Deutsche Stiftung Patien­ten­schutz