Das städti­sche Klini­kum in München ergreift Maßnah­men gegen den Pflege­fach­kräf­te­man­gel: Noch in diesem Jahr fangen dort insge­samt 70 Pflege­kräfte an, die aus den Philip­pi­nen, Italien und Portu­gal kommen. Das teilte das Klini­kum erst kürzlich in einer Presse­mit­tei­lung mit. Bereits im Jahr 2016 kam eine erste Gruppe philip­pi­ni­scher Pflege­kräfte, nun haben vor wenigen Wochen die nächs­ten elf Fachkräfte aus den Philip­pi­nen die 12.000 Kilome­ter auf sich genom­men, die anderen Fachkräfte folgen noch.

Auf die akqui­rier­ten Pflege­kräfte aus dem Ausland wartet ein umfas­sen­des Betreu­ungs­pro­gramm. Nachdem sie eine vierwö­chige Einfüh­rung erhal­ten haben, können sie dann in den Klinik­all­tag einstei­gen. Zudem werden sie zu Behör­den- und Bankter­mi­nen beglei­tet, um ihnen das Einle­ben in der Großstadt zu erleich­tern. Die erfah­re­nen Fachkräfte kommen in Wohnheim­zim­mern nahe des Klini­kums unter und während der gesam­ten Zeit stehen ihnen Paten aus dem Pflege­be­reich zur Verfü­gung. Neben einem Willkom­mens­pa­ket mit Lebens­mit­teln und anderen Gebrauchs­ge­gen­stän­den erhal­ten sie außer­dem für die Anfangs­zeit eine Vorschuss­zah­lung.

„Diese persön­li­che Betreu­ung ist uns wichtig, um den Pflege­rin­nen und Pflegern den Start in München so gut es geht zu erleich­tern. Sie sollen auch in der neuen Heimat von Anfang an jeman­den haben, an den sie sich in allen Belan­gen wenden können“, erklärt Chris­tine Wulf, Perso­nal­re­fe­ren­tin Pflege.

Die städti­schen Klini­ken ergrei­fen weitere Maßnah­men

Voraus­set­zung für den Arbeits­start sind Deutsch­kennt­nisse auf dem Niveau B2. In dem Einfüh­rungs­kurs ist ein inten­si­ver Sprach­kurs sowie eine umfas­sende Unter­rich­tung der deutschen Kranken­pfle­ge­grund­la­gen enthal­ten. Beispiels­weise müssen Inhalte der Grund­pflege, wie das Waschen von Patien­ten, vermit­telt werden. Diese sind nicht nämlich in den Philip­pi­nen, wo der Pflege­be­ruf medizi­ni­scher ausge­rich­tet ist, nicht im pflege­ri­schen Aufga­ben­be­reich inbegrif­fen.

Neben der Akquise aus dem Ausland gehen die städti­schen Klini­ken auch noch andere Wege, um der Perso­nal­not zu begeg­nen: Bestehende Mitar­bei­ter können neue Kolle­gen empfeh­len und anwer­ben. Bislang wurde über 20 Mal vom Prämi­en­an­ge­bot Gebrauch gemacht.

Gerade in München leidet man erheb­lich unter dem Fachkräf­te­man­gel. Erst kürzlich hatten der Deutsche Berufs­ver­band für Pflege­be­rufe (DBfK) und die Landes­gruppe des Bundes­ver­ban­des priva­ter Anbie­ter sozia­ler Dienste (bpa) darauf hinge­wie­sen, dass an Münche­ner Kinder­kli­ni­ken teilweise Aufnah­me­stopp herrscht und Betten leer stehen, weil kein Perso­nal mehr zur Verfü­gung steht. Unter anderem sei das niedrige Gehalts­ni­veau ein Grund für den Fachkräf­te­man­gel in Deutsch­lands Süden, weshalb man sich Leben und Wohnraum als Pflege­kraft beispiels­weise in München kaum leisten könne.

Quelle: Städti­sches Klini­kum München