
Zunächst einmal muss zwischen Assistenzhunden und Besuchshunden unterschieden werden. Assistenzhunde sollen Menschen, die über körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigungen verfügen, dauerhaft in ihrem Alltag unterstützen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Blindenführerhund, der seinem sehbeeinträchtigten Halter zu mehr Sicherheit verhelfen soll. Sogenannte Signalhunde, die Gehöhrlose auf Geräuschquellen aufmerksam machen, oder der Diabetes-Warnhund, der eine drohende Unter- oder Überzuckerung beim Hundehalter erkennen kann, sind weitere Beispiele. Allen gemein ist, dass sie über eine umfangreiche und lange Ausbildung verfügen, die schon im Welpenalter beginnt.
Bei einem Besuchhund ist das nicht nötig. Dieser kommt zum Beispiel in die Senioren- oder Pflegeeinrichtung, um – wie der Name schon andeutet – die dort lebenden Bewohner zu besuchen. Nicht selten handelt es sich dabei um das private Haustier eines Mitarbeiters oder der Einrichtungsleitung. Wichtigste Vorraussetzungen für ein Besuchshund: Er sollte überdurchschnittlich belastbar, gut zu führen und gesund sein. Ein freundlicher und menschenbezogener Hund mit einem gewissen Spieltrieb gilt als optimal. Auch wenn sich im Grunde fast jede Hunderasse zum Besuchshund eignet: Die beliebtesten Hunde sind hier die Golden Retriever und die Schäferhunde.
Hunde können Freude verbreiten
Die Technische Universität Dresden hat in einer Studie die Wirkung von Besuchshunden nachgewiesen. Demnach steigern Hunde die geistige und motorische Aktivität der Pflegebedürftigen. Gerade im Bezug zu Menschen mit Demenz erweisen sich Hunde als sehr gute Unterstützung für die Pflegekräfte. Häufig stellt der Hund dabei eine Art „Türöffner“ für die Kommunikation zwischen Patient und Pflegekraft dar. Die Interaktion von Mensch und Hund erweist sich als einfacher, als zwischen einem demenziell erkrankten Patienten und dessen Betreuer. Durch Zuwendung zum Hund entsteht eine emotionale Bindung, das Streicheln löst zudem Glücksgefühle aus. Dadurch können Hunde auch bei depressiven Menschen eine positive Wirkung hervorrufen. Obwohl die Resultate bei dementen Bewohnern oft nur für den Moment bestehen, so ist dennoch erwiesen, dass diese Momente den Patienten kurzzeitig glücklicher machen.
Neben der Verbesserung des psychosozialen Patientenwohls helfen Hunde auch beim Gedächtnistraining der Betroffenen: In der Praxis hat es sich gezeigt, dass die Hunde schnell zum Gesprächsstoff unter den Patienten und Bewohnern werden. Und der ein oder andere mag sich womöglich auch an seine ehemaligen Haustiere erinnern: Man tauscht sich aus, teilt Erinnerung miteinander.
Darüber hinaus haben die Bewohner auch die Möglichkeit den Hund bei seinem täglichen Auslauf zu begleiten. Dadurch bleiben die Menschen in Bewegung und das Risiko für Herz- oder Kreislauferkrankungen kann hiermit gesenkt werden.
Besuchshund auf Probe
Es empfiehlt sich, einen Besuchshund zunächst auf Probe mit ins Heim zu bringen. Erweist sich das Tier als gelungene Ergänzung zur alltäglichen Pflege, können die Besuche auch regelmäßiger erfolgen. Es gibt zudem Seniorenheime, die die Mitnahme der eigenen Haustiere in die Einrichtung gestatten.
Quelle: tu-dresden.de, 24h-pflege-check.de, ppm-online.org, deutschlandfunk.de