Die Pflegegewerkschaft BochumerBund (BB) fordert das niedersächsische Sozialministerium auf, die mit einer Allgemeinverfügung geänderten Arbeitszeitregelungen umgehend wieder außer Kraft zu setzen.
Die Pflege­ge­werk­schaft Bochu­mer­Bund (BB) fordert das nieder­säch­si­sche Sozial­mi­nis­te­rium auf, die mit einer Allge­mein­ver­fü­gung geänder­ten Arbeits­zeit­re­ge­lun­gen umgehend wieder außer Kraft zu setzen. Bild: © Sudok1 | Dreamst

„Hier zeigt sich leider einmal mehr, welchen Stellen­wert wir Pflegen­den aus Sicht der Politik einneh­men. Unsere Berufs­gruppe scheint vor allem dazu gut zu sein, die jahrzehn­te­lan­gen Versäum­nisse auszu­bü­geln, die Fachfremde aus Politik, Arbeit­ge­ber­ver­bän­den etc. zu verant­wor­ten haben“, so Benja­min Jäger, Vorstands­vor­sit­zen­der der Pflege­werk­schaft Bochu­mer­Bund. „System­re­le­vanz und Ausbeu­tung von Pflegen­den sind für das SPD-geführte Landes­so­zi­al­mi­nis­te­rium in Hanno­ver offen­kun­dig Synonyme“, heißt es weiter.

Der Pflege­be­ruf müsse dringend attrak­ti­ver gemacht werden, betont der als Kranken­pfle­ger tätige Jäger. Aktuell aber geschehe das genaue Gegen­teil, wie er kriti­siert: „Wir befin­den uns seit Jahren im Pflege­not­stand, und es fällt der Politik nichts Besse­res ein, als noch mehr Kolle­gin­nen und Kolle­gen aus dem Beruf zu treiben. Und viele derje­ni­gen, die sich für eine Karriere in der Pflege inter­es­sie­ren, dürften sich bei den einmal mehr verschärf­ten katastro­pha­len Rahmen­be­din­gun­gen beruf­lich anders orien­tie­ren.“

Der Bochu­mer­Bund ruft daher alle Perso­nal- bzw. Betriebs­räte auf, eine Auswei­tung von Arbeits­zei­ten abzuleh­nen. Die Regelun­gen der Allge­mein­ver­fü­gung machen aus Sicht der Pflege­ge­werk­schaft darüber hinaus deutlich, daß die Pflegen­den in der nieder­säch­si­schen SPD/CDU-Landes­re­gie­rung keine Lobby besit­zen. Und es werde noch drama­ti­scher, so der BB: „Wenn die Pflege­kam­mer Nieder­sach­sen im kommen­den Jahr aufge­löst wird, tritt ein wichti­ger Akteur ab, der sich für die Belange von profes­sio­nell Plfegen­den einsetzt. Eine fehlende Selbst­ver­wal­tung wirft unseren Berufs­stand um Jahrzehnte zurück.“ Der Bochu­mer­Bund-Vorsit­zende weiter: „Wir als Gewerk­schaft und die Berufs­ver­bände werden diese Lücke nicht auffan­gen können, auch wenn dies etliche Landes­po­li­ti­ke­rin­nen und ‑politi­ker meinen – die gerne über die Pflege sprechen, aber von Pflege leider nur bedingt Ahnung haben.“

Weitere Infor­ma­tio­nen sind nachzu­le­sen unter www.bochumerbund.de.