Sturz auf der Treppe
Gefähr­li­cher Sturz eines Patien­ten auf der Treppe (Symbol­bild). Bild: Wiscon­si­nart | Dreamstime.com

#1: Mit dem Alter steigt das Risiko

Laut einer ameri­ka­ni­schen Studie verdop­pelt sich das Risiko zu stürzen in der Alters­gruppe der über 65-jähri­gen gegen­über den 20- bis 45-jähri­gen. Während die unter 65-jähri­gen haupt­säch­lich bei sport­li­chen Aktivi­tä­ten Sport stürzen, sind es bei den über 65-jähri­gen vor allem Einschrän­kun­gen der Balance und Gehfä­hig­keit, die zu einem Sturz­er­eig­nis führen.[1]

#2: Im Heim stürzt jeder 10. Bewoh­ner

Nach einer Unter­su­chung der Charite-Univer­si­täts­me­di­zin aus dem Jahr 2008 erlei­den über 10 Prozent Pflege­heim­be­woh­ner und fast 20 Prozent Klinik­pa­ti­en­ten eine behand­lungs­be­dürf­tige Sturz­ver­let­zung. Patien­ten mit Demenz stürzen in geria­tri­schen und geron­to­psych­ia­tri­schen Einrich­tun­gen häufi­ger.

#3: Der gefähr­lichste Ort: Das eigene Zimmer

Folgt man einer Analyse von mehr als 100 Entschei­dun­gen deutscher Gerichte,[2] so ist der häufigste Ort, an dem ein pflege­be­dürf­ti­ger Mensch ein Sturz­er­eig­nis erlei­det, das eigene Zimmer.

Danach folgen: Das Badezim­mer, der Tages­raum der Einrich­tung und der öffent­li­cher Straßen­raum.

#4: Schmerz­hafte Folgen

Stürze können für pflege­be­dürf­tige Menschen schmerz­hafte Folgen haben. Neben Kopf- und Weich­teil­ver­let­zun­gen, Platz­wun­den, Gelenk­ver­stau­chun­gen und Muskel­zer­run­gen zählen vor allem Brüche der oberen und unteren Extre­mi­tä­ten sowie der Hüfte zu den am häufigs­ten behan­del­ten Sturz­ver­let­zun­gen.

Gerade Hüft‑, Bein- und Gelenks­brü­che sind hier beson­ders gefürch­tet, da diese nicht nur langwie­rige und zum Teil schwer­wie­gende Behand­lun­gen (zum Beispiel Implan­ta­tion eines künst­li­chen Hüftge­lenks) nach sich ziehen können, sondern auch umfang­rei­che Rehabi­li­ta­ti­ons­maß­nah­men erfor­der­lich machen.

#5: Sturz­angst führt zu Ortsfi­xie­rung

Nach einer schwei­ze­ri­schen Studie haben mehr als ein Drittel der gestürz­ten Perso­nen Angst vor weite­ren Stürzen. Nicht selten führt diese Angst zu einem signi­fi­kan­ten Rückgang der Mobili­tät der betrof­fen Perso­nen, sie werden zuneh­mend ortsfi­xiert.[3]

Hier ist es wichtig, die Betrof­fe­nen wieder zu ein Mehr an Bewegung hinzu­füh­ren, denn wer mobil ist, stürzt weniger.

Quellen:

  1. Talbot LA, Musiol RJ, Witham EK, Metter EJ (2005): „Falls in young, middle-aged and older commu­nity adults: percei­ved cause, environ­men­tal factors and injury.“ In: BMC Public Health 5 (86). doi:10.1186/1471–2458‑5–86
  2. Papen­berg A (2015): Der Sturz. Im Spannungs­feld zwischen Haftungs­recht und pflege­ri­schen Handlungs­mög­lich­kei­ten. Köln, G&S Verlag. Erhält­lich im Shop
  3. Berger B, Graeb F, Essig G. et al.(2024): „Kennzei­chen von Menschen mit einer Ortsfi­xie­rung – eine explo­ra­tive Sekun­där­ana­lyse“. In: HBSci­ence (2024). https://doi.org/10.1007/