Um heraus­zu­fin­den, welche Erwar­tun­gen und Wünsche Pflegende in Schicht­ar­beit an die Dienst­pla­nung haben und was in ihren Augen ein guter und nachhal­ti­ger Dienst­plan ausmacht, hat der Deutsche Berufs­ver­band für Pflege­be­rufe (DBfK) insge­samt 2.373 beruf­lich Pflegende über einen Zeitraum von rund sechs Wochen zu diesem Thema befragt.

Ausrei­chen­des Perso­nal, eine frühzei­tige und verläss­li­che sowie faire Planung mit Berück­sich­ti­gung indivi­du­el­ler Wünsche, Pausen und beglei­tende Ausbil­dungs­zei­ten waren dabei Krite­rien, nach denen gefragt wurde. Darüber hinaus wurden weitere Angaben, unter anderem zu Alter, Geschlecht, Quali­fi­ka­tion, Art und Größe der Einrich­tung sowie Dauer der Berufs­pra­xis, gemacht. Zuletzt wurde gefragt, wie oft in den vergan­ge­nen zwölf Monaten daran gedacht wurde, den Arbeit­ge­ber bzw. den Arbeits­be­reich zu wechseln oder gar den Pflege­be­ruf aufzu­ge­ben.
Bei der Auswer­tung zeigte sich eine eindeu­tige Hierar­chie der Krite­rien, die für die Pflegen­den ausschlag­ge­bend für eine gute Dienst­pla­nung sind:

  1. Genügend Perso­nal, um das Arbeits­auf­kom­men angemes­sen abdecken zu können.
  2. Mindes­tens vier Wochen Vorlauf vor erstem Geltungs­tag.
  3. Integrier­ter Puffer für kurzfris­ti­gen Perso­nal­aus­fall.
  4. Verläss­lich­keit.

Erschre­ckend ist die Zahl derje­ni­gen, die regel­mä­ßig über einen Ausstieg oder Arbeit­ge­ber- bzw. Arbeits­be­reichs­wech­sel nachden­ken. So denken rund 19 Prozent mehrmals im Monat darüber nach, den Arbeit­ge­ber und circa 12 Prozent den Arbeits­be­reich zu wechseln und etwa 14 Prozent, den Pflege­be­ruf ganz aufzu­ge­ben.

DBfK: Arbeit­ge­ber sollten in Mitar­bei­ter­bin­dung inves­tie­ren

Der DBfK sieht darin ein eindeu­ti­ges Alarm­si­gnal an Arbeit­ge­ber und Führungs­kräfte. Schließ­lich sei es gerade in Zeiten des Fachkräf­te­man­gels und des hohen Wettbe­werbs unter den Einrich­tun­gen enorm wichtig, in die Mitar­bei­ter­bin­dung zu inves­tie­ren. Dazu sei es notwen­dig, auch die Wünsche der Mitar­bei­ter zu berück­sich­ti­gen. So äußer­ten beispiels­weise viele, dass sie es begrü­ßen würden, wenn der Dienst­plan mit ausrei­chen­dem Vorlauf von vier Wochen bis hin zu einem Jahr im Voraus bekannt gegeben würde. Auch die Ermög­li­chung, Hobbys und Arztbe­su­chen nachge­hen zu können, wurde als Wunsch geäußert. Zuletzt halten es viele für notwen­dig, Konzepte zum Ausgleich des Perso­nal­man­gels zu integrie­ren, also etwa in Form von Bereit­schafts­dienst oder dem Einsatz von Sprin­gern. Hier ist also durch­aus noch Poten­zial den Pflege­be­ruf aufzu­wer­ten und für zufrie­de­nere Mitar­bei­ter zu sorgen.

Die Mehrheit der Befrag­ten war im Kranken­haus beschäf­tigt (circa 60 Prozent), gefolgt von Beschäf­tig­ten im Pflege­heim bezie­hungs­weise Alten­heim (ca. 21 Prozent) sowie in der ambulan­ten Pflege (circa 11 Prozent). Größten­teils handelte es sich bei den Teilneh­mern um Gesund­heits- und Kranken­pfle­ger (circa 56 Prozent) und Alten­pfle­ger (ca. 20 Prozent), überwie­gend mit Tätig­keit im Drei-Schich­ten-System.

Die Befra­gung war Teil der Initia­tive „Mein Beruf: Pflegen“, die von Oktober bis Dezem­ber 2018 gelau­fen ist.

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Quelle: DBfK